Nordrhein-Westfalen

Tödlicher Unfall an Bahnübergang in Arnsberg: Fragen zur Sicherheit aufgeworfen

Am Abend des 18. Januar 2025 ereignete sich in Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, ein tragischer Verkehrsunfall an einem Bahnübergang. Ein 22-jähriger Autofahrer wollte gegen 18:20 Uhr den Übergang überqueren, als es zur Kollision mit einem Regionalzug kam, der von Hagen in Richtung Meschede fuhr. Das Fahrzeug wurde erfasst und über eine Strecke von etwa 80 Metern mitgeschleift, was schließlich zum sofortigen Tod des jungen Mannes führte. Fahrgäste und Zugpersonal blieben unverletzt und konnten die Fahrt in einem Ersatzbus fortsetzen.

Nach dem Unfall wurde die Bahnstrecke in beiden Richtungen gesperrt, und die Verkehrsunfallaufnahme ist noch im Gange. Unklar bleibt, ob die Schranken am Bahnübergang zum Zeitpunkt des Vorfalls geschlossen waren, was die Ermittlungen zusätzlich kompliziert.

Unfälle an Bahnübergängen in Deutschland

Der Unfall in Arnsberg ist Teil eines beunruhigenden Trends: Im Jahr 2022 starben in Deutschland 42 Menschen bei 146 Unfällen an Bahnübergängen, die höchste Zahl seit 2010. Wie die Tagesschau berichtet, wurden bei diesen Vorfällen 165 Personen verletzt. Auffällig ist, dass über 97% der Unfälle auf Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern zurückzuführen sind. Insbesondere entstehen viele Unfälle durch das Umfahren geschlossener Halbschranken. Ein Drittel der Unfälle ereignen sich an ungesicherten Übergängen ohne Lichtzeichen oder Schranken.

Ein Beispiel aus Vechta veranschaulicht dieses Problem: Dort gab es in den letzten 15 Jahren neun Unfälle an zwei Bahnübergängen, darunter drei Todesfälle. Der Bürgermeister von Vechta kritisiert die Bürokratie im Dialog mit der Deutschen Bahn und fordert dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Für das laufende Jahr ist der Bau einer neuen Schranke in Vechta geplant.

Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit

Um die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen, investieren die Deutsche Bahn AG, das Bundesverkehrsministerium und Kommunen jährlich in die Modernisierung von Bahnübergängen. Dennoch gibt es eine Stagnation bei den Unfallzahlen, obwohl etwa 20% der Bahnübergänge seit 2010 abgebaut wurden. Die DVR hebt hervor, dass günstige Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit an Bahnübergängen in Deutschland weitgehend fehlen.

Die Sicherheitsregelungen an Bahnübergängen sind in der Straßenverkehrs-Ordnung festgelegt. Diese beinhalten unter anderem, dass Schienenfahrzeuge Vorrang haben und der Straßenverkehr sich nur mit mäßiger Geschwindigkeit nähern darf. Ein Großteil der Unfälle wird durch Regelmissachtungen, hohe Geschwindigkeiten und schlechte Sichtverhältnisse verursacht. Es wird empfohlen, bauliche Trennungen und technische Sicherungen an nicht gesicherten Bahnübergängen anzustreben.

Die Deutsche Bahn führt seit 2020 Aufklärungskampagnen durch, um auf die Gefahren an Bahnübergängen hinzuweisen. Im Rahmen von 700 Aktionen in Schulen wird versucht, das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer für die Gefahren zu schärfen. Trotzdem bleibt die Frage nach der langfristigen Verbesserung der Sicherheitslage an Bahnübergängen in Deutschland weiterhin offen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
n-tv.de
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tagesschau.de
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dvr.de

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