
Am Mittwoch, dem 12. März, wird in Wermelskirchen ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi stattfinden. Dieser Teil eines flächendeckenden Streiks im öffentlichen Dienst könnte zu erheblichen Einschränkungen bei städtischen Angeboten führen. Die Stadtverwaltung hat jedoch angekündigt, dass das Rathaus an diesem Tag regulär von 8 bis 12 Uhr geöffnet sein wird. Das Quellenbad soll ebenfalls wie gewohnt betrieben werden. In den acht städtischen Kindertagesstätten ist der Betrieb nach aktuellem Stand ebenfalls nicht gefährdet.
Die Stadt Wermelskirchen arbeitet daran, im Falle von Engpässen in den Kitas einen Notbetrieb zu etablieren. Die Auswirkungen des Warnstreiks, welcher bereits in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens zu großen Beeinträchtigungen geführt hat, könnten jedoch erst kurzfristig sichtbar werden. Busse der Regionalverkehr Köln (RVK) werden weiterhin regulär fahren, während die Busse der Remscheider Stadtwerke an diesem Tag ausfallen werden. Pendler im Remscheider Stadtgebiet sind aufgerufen, sich nach alternativen Transportmöglichkeiten umzusehen.
Flächendeckende Streiks in Nordrhein-Westfalen
In ganz Nordrhein-Westfalen sind die Warnstreiks am Mittwoch Teil eines umfassenden Protestes, bei dem Verdi die Beschäftigten in Kitas, Stadtverwaltungen, Kliniken und anderen Bereichen mobilisiert. Während in Wermelskirchen die Situation vorerst überschaubar bleibt, zeigen die Ereignisse in Städten wie Köln, Bonn und Düsseldorf gravierende Folgen. Dort wurden zahlreiche Busse und Bahnen im ÖPNV gestrichen, und es kam zu starken Verkehrsbehinderungen auf Autobahnen und in den Innenstädten.
Bereits am Montag begannen Streiks an Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Weeze, die massive Auswirkungen auf den Flugverkehr hatten. Allein in Düsseldorf fielen 148 von 338 geplanten Flügen aus, während am Flughafen Köln/Bonn mehr als 150 von 170 Flügen gestrichen wurden. Insgesamt wurden deutschlandweit knapp 3.500 Flüge annulliert, was über eine halbe Million Passagiere betraf.
Forderungen und Reaktionen
Die Gewerkschaft Verdi fordert von den Arbeitgebern eine Lohnerhöhung von 8 Prozent sowie mindestens 350 Euro mehr im Monat. Zudem sollen zusätzliche freie Tage eingeführt werden. Die Arbeitgeber stoßen jedoch auf Widerstand und lehnen diese Forderungen ab. Um den Druck auf die Verhandlungen zu erhöhen, plant Verdi, die Streikmaßnahmen bis zum 14. März auszudehnen. Eine dritte Tarifrunde ist vom 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt.
Diese Entwicklungen zeigen, wie ernst die Situation im öffentlichen Dienst ist und welche weitreichenden Folgen ein nur teils organisierter Streik für die Bürger haben kann. Interessierte sollten die Meldungen ab Freitag, 4 Uhr, verfolgen, da der Busverkehr in Remscheid dann voraussichtlich wieder aufgenommen wird. Weitere Demos und Kundgebungen sind in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens erwartet, mit einer zentralen Kundgebung in Dortmund, bei der etwa 5.000 Streikende teilnehmen werden.