Rheinisch-Bergischer Kreis

Finanzielle Krise im Rheinisch-Bergischen Kreis: Haushaltsloch von 11 Millionen!

Die finanzielle Situation im Rheinisch-Bergischen Kreis wird zunehmend kritischer. Ein kürzlich beschlossener Haushalt für das Jahr 2024 zeigt, dass der Abbau der Blitzeranlage an der A1 zu einem Haushaltsloch von elf Millionen Euro geführt hat. Diese Maßnahme ist Teil eines größeren Rahmens, der Sparanstrengungen und grundsätzliche Veränderungen umfasst, die in den vergangenen Monaten notwendig wurden. Zudem wird die Verkehrswende-Strategie aufgrund dieser finanziellen Notlage neu überdacht, was die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs im Kreis direkt beeinflusst.

Obwohl neue Schnellbusverbindungen zwischen Odenthal und Leverkusen sowie im Nordkreis nach Wermelskirchen geschaffen wurden, bleibt die Nutzung hinter den Erwartungen zurück. Besonders gravierend ist die Einstellung der Schnellbuslinie Wermelskirchen-Leverkusen nach weniger als einem Jahr, die verdeutlicht, dass die neuen Angebote nicht den gewünschten Zuspruch gefunden haben. Auch das auf Abruf angebotene Verkehrsmittel „Efi“ wird zum Jahresende 2024 nach einem zweijährigen Testbetrieb eingestellt, da die Kreistagsverkehrspolitiker derzeit keine Aussicht auf eine Fortführung oder Ausweitung sehen.

Anpassungen im ÖPNV

In Anbetracht dieser Entwicklungen wird angestrebt, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Kreis neu aufzustellen. Die Verantwortlichen prüfen die Einführung neuer auf Abruf verfügbarer Verkehrsmittel, um den Bedürfnissen der Bürger besser gerecht zu werden. Gleichzeitig wird das Angebot an „Bergischen E-Bikes“ ausgebaut; sowohl die Flotte als auch die Stationen sollen aufgestockt werden. Für die E-Leihautos des Carsharing-Programms „Wupsi-Car“ ist eine Werbekampagne in Planung, da eine höhere Nutzerzahl benötigt wird.

Ein weiterer Rückschlag war die Entscheidung, den Quartierbus „Bensberger Stadthüpfer“ nach Bauarbeiten in der Bensberger Schloßstraße einzustellen. Bei all diesen Veränderungen wird die finanzielle Lage des Kreises nicht leichter, denn neben dem erwähnten Loch von elf Millionen Euro wird auch auf die steigenden Anforderungen in der Haushaltsplanung reagiert. Ein Arbeitskreis zur Haushaltssicherung wurde ins Leben gerufen, der ein Einsparpotenzial von 85 Millionen Euro auf die nächsten fünf Jahre ermittelt hat.

Politische Veränderungen

Politisch steht der Rheinisch-Bergische Kreis vor weiteren Umbrüchen. Dr. Erik Werdel wird nicht erneut als Kreisdirektor gewählt, da er sich anderweitig beworben hat. An seine Stelle tritt Markus Fischer, während Landrat Stephan Santelmann angekündigt hat, im Jahr 2025 nicht erneut zu kandidieren. Dieses personelle Wechselspiel könnte zusätzliche Unsicherheiten in die bereits angespannten finanziellen Verhältnisse bringen.

Zusätzlich kündigte die Autobahn GmbH den Abbau des Blitzers an der A1 bei Burscheid an, da der Unfallschwerpunkt entfällt, was die Haushaltslage weiter belasten könnte. Ein Haushaltssicherungskonzept wurde dennoch aufgestellt, wobei die Kreisumlage für 2025 (noch) nicht erhöht werden soll, jedoch eine Erhöhung im zweiten Jahr des Doppelhaushalts 2025/26 zu erwarten ist.

Inmitten dieser Herausforderungen und Veränderungen sind auch neue Initiativen zur Förderung des Naturschutzes im Kreis zu beobachten. Zwei Ranger werden künftig auf Streife gehen, während eine ehrenamtliche Naturschutzwacht aufgebaut werden soll, um dem Umweltschutz vor Ort mehr Gewicht zu verleihen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
in-gl.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert