
In der Nacht auf Mittwoch, den 02. April 2025, wurde im Stadtteil Refrath in Bergisch Gladbach ein Handwerkerfahrzeug aufgebrochen. Polizeidaten zeigen, dass es sich hierbei um ein besorgniserregendes wiederkehrendes Phänomen handelt: Im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis wurden in der vergangenen Woche fast täglich ähnlich gelagerte Strafanzeigen wegen schwerer Diebstähle aufgenommen, was die Sorge der lokalen Polizei verstärkt.
Ein Zeuge bemerkte bereits um 01:49 Uhr, dass die Seitenscheibe des Fahrzeugs eingeschlagen wurde. Die dazugehörige Beifahrertür war aufgebrochen, obwohl sie mit einem zusätzlichen Schloss gesichert war. Der Fahrzeugbesitzer wurde um 02:00 Uhr informiert und erschien wenig später am Tatort. Er hatte das Fahrzeug zuletzt um 22:00 Uhr kontrolliert und vermutet, dass die Täter gestört wurden, da weiteres Werkzeug im Fahrzeug zurückgelassen wurde.
Hoher Sachschaden und hohe Beute
Die Diebe entwendeten mehrere hochwertige Werkzeuge im Gesamtwert von über 1.000 Euro, darunter ein wertvoller Winkelschleifer. Der Schaden am Fahrzeug selbst wird auf circa 1.500 Euro geschätzt. Eine Strafanzeige wurde aufgenommen, und die Polizei ruft Zeugen dazu auf, sich zu melden, insbesondere wenn sie zwischen 22:00 Uhr und 01:49 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Tatorts gesehen haben.
Die Direktion Kriminalität der Kreispolizeibehörde Rhein-Berg sieht die Einbrüche in Handwerkerfahrzeuge als ein zunehmendes Problem. Diese Vorfälle sind nicht auf Bergisch Gladbach beschränkt; in der gesamten Region ist ein Anstieg der Diebstähle aus Handwerkerfahrzeugen zu verzeichnen. So wurden in der Nacht zu Montag beispielsweise in Leichlingen ebenfalls Werkzeuge aus einem Handwerkerfahrzeug entwendet, und am Mittwochmorgen wurden zwei weitere Fälle aus Burscheid und Wermelskirchen gemeldet.
Ein besorgniserregender Trend
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat einen alarmierenden Anstieg dieser Delikte festgestellt. Im ersten Halbjahr 2023 registrierte die Bonner Polizei 92 Fälle, ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu 54 im Vorjahreszeitraum. In Städten wie Köln und Leverkusen wurden 2023 bereits 750 Aufbrüche oder Aufbruchversuche gezählt, während diese Zahl im gesamten Jahr 2022 knapp 1.000 betrug. Der Anstieg ist besonders in den südlichen Bereichen des Rheinisch-Bergischen Kreises ausgeprägt, wo Handwerkerfahrzeuge vermehrt ins Visier der Täter geraten sind.
Experten berichten, dass die Täter meist nachts agieren und gezielt hochwertige Maschinen und Werkzeugkästen ins Visier nehmen. Der Wert der Beute kann in die Tausende Euro betragen, während die Schäden am Fahrzeug selbst und die langen Lieferzeiten für Ersatzteile zu erheblichen Betriebsausfällen führen. Oftmals bleibt es jedoch bei einem versuchten Einbruch, wobei die Polizei angibt, dass rund 40 Prozent der Fälle letztlich ohne Beute enden.
Stephanie Bargfrede, Geschäftsführerin der Kölner Handwerkskammer, betont, dass diese Diebstähle ein großes Problem darstellen. Viele ihrer Mitglieder berichten von mehrfachen Vorfällen, was die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen unterstreicht. Die Aufklärungsquote der Polizei hat sich bei diesen Delikten zwar mehr als verdoppelt, doch die Täter, häufig Mitglieder südosteuropäischer Großfamilien, agieren weiterhin im Verborgenen und sind schwer zu fassen.
Die Polizei ruft betroffene Handwerksbetriebe dazu auf, ihre Fahrzeuge besser zu sichern und informiert dazu über bestehende Präventionsangebote. Das Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz hat ebenfalls Maßnahmen zur Sensibilisierung in den Betrieben initiiert und versucht, die Betriebe für diese Problematik zu sensibilisieren. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit der Betroffenen ist dabei unverzichtbar, um dem Anstieg der Einbrüche wirksam entgegenzuwirken.