Rhein-Sieg-Kreis

Eichenprachtkäfer bedroht Wälder: Hennef ruft zur Notfällung auf!

Im Rhein-Sieg-Kreis, insbesondere bei Hennef, macht sich ein besorgniserregender Befall durch den Eichenprachtkäfer breit. Wie WDR berichtet, ist etwa jeder fünfte Baum in den betroffenen Eichenwäldern rosa markiert und muss gefällt werden. Die Situation hat sich seit dem Auftreten des Käfers vor rund zwei Jahren dramatisch verschlechtert. Bezirksförster Michael Trippe hat die Entwicklung aufmerksam verfolgt und dokumentiert. Der Befall zeigt sich durch halbmondförmige Fraslöcher, dunkle Verfärbungen, Flecken am Stamm und zerstörte Rinde.

Die Eichen sind in ihrer Widerstandskraft stark geschwächt, was auf die durch trockene Sommer verursachte Trockenheit zurückzuführen ist. Diese klimatischen Bedingungen fördern nicht nur das Wachstum der Larven, sondern beschleunigen auch deren Verwandlung in Käfer erheblich. Neben dem Rhein-Sieg-Kreis sind bereits in anderen Bundesländern wie Sachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz ganze Wälder von diesem Schädling betroffen.

Verschärfte Maßnahmen und Prognosen

Im Rhein-Sieg-Kreis musste die Fällung von Eichenholz von ursprünglich 700 auf 2.500 Festmeter erhöht werden, da das befallene Holz häufig nur noch als Brennholz verwendet werden kann. Dr. Christin Carl vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW warnt vor der Gefahr einer flächendeckenden Ausbreitung des Käfers. Förster sind daher aufgefordert worden, gezielt nach dem Käfer zu suchen und Fällungen durchzuführen. Aktuell helfen nur gezielte Fällungen, um die Ausbreitung einzudämmen.

In Hennef hofft man auf einen nassen Sommer, der den Eichen die nötige Erholung ermöglicht. Untersuchungen zur Identifizierung geschwächter Eichen durch den Einsatz von Drohnen, wie sie in Hessen erprobt werden, stehen in Aussicht. Diese Technologien könnten zukünftig hilfreich sein, um den Gesundheitszustand des Waldes besser zu überwachen.

Langfristige Herausforderungen durch den Klimawandel

Die Problematik der Eichenprachtkäfer-Angriffe steht im Kontext der sich wandelnden Klimabedingungen. Wie Forstwirtschaft in Deutschland erläutert, müssen Waldbesitzer und Forstleute bereits jetzt Pläne für die kommenden Jahrzehnte entwickeln. Der Fokus liegt auf der Förderung von Baumarten, die besser mit den sich ändernden klimatischen Verhältnissen zurechtkommen.

Experten erwarten ein wärmeres und trockeneres Klima, das die Widerstandsfähigkeit von Monokulturen schwächt. Mischwälder mit einer Vielzahl heimischer Baumarten, wie Hainbuchen, Eichen, Wildkirschen und Ahorn, bieten eine bessere Widerstandskraft. Der Umbau der Wälder hat bereits vor drei Jahrzehnten begonnen, wobei die Berücksichtigung standörtlicher und ökologischer Voraussetzungen entscheidend ist.

Die dritte bundesweite Waldinventur von 2012 hat gezeigt, dass 76 Prozent der Wälder in Deutschland mittlerweile Mischwälder sind. Diese Entwicklung wird durch das steigende Bewusstsein für die Anfälligkeit von Monokulturen gestärkt. Zukünftige Aufforstungskonzepte müssen auf diesen Erkenntnissen basieren, damit die Wälder auch in den kommenden Jahrhunderten stabil und artenreich bleiben. Auf diese Weise könnte der Wald auch den Herausforderungen des Klimawandels besser standhalten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
www1.wdr.de
Weitere Infos
waldwissen.net
Mehr dazu
forstwirtschaft-in-deutschland.de

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