
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) für den Rhein-Kreis Neuss zieht für das Jahr 2024 eine positive Bilanz hinsichtlich der Badeunfälle. Laut einem Bericht von news894.de gab es im gesamten Rhein-Kreis keine Ertrinkungsunfälle. Dies ist ein ermutigendes Zeichen, auch wenn die DLRG-Einsatzleiter Thomas Tscheuschner auf ein wachsendes Problem hinweist: die Schwimmfähigkeiten von Kindern. Er berichtet, dass die Anzahl der Schwimmprobleme bei Kindern zunehmend ansteigt.
Im Jahr 2024 verzeichnete die DLRG insgesamt mehr Einsätze als in den vergangenen Jahren, einschließlich 51 Einsätzen am Rhein sowie 30 weiteren Rettungseinsätzen an den Seen in Kaarst und Nievenheim. Tscheuschner betont die Bedeutung, Kleinkinder frühzeitig mit Wasser in Kontakt zu bringen, um ihre Schwimmfähigkeiten zu fördern und somit die Sicherheit zu erhöhen.
Schwimmfähigkeiten bei Kindern im Fokus
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur 57 Prozent der Kinder von ihren Eltern als sichere Schwimmer eingestuft werden, was im Vergleich zu 59 Prozent im Jahr 2017 einen leichten Rückgang darstellt. Dies steht im Kontrast zu den 23 Prozent unsicheren Schwimmern, die in der Umfrage ermittelt wurden, was eine Verbesserung gegenüber 31 Prozent in der vorherigen Erhebung darstellt.
Die DLRG hebt hervor, dass die Einschätzung der Schwimmfähigkeiten oft fehlerhaft ist. Viele Eltern glauben fälschlicherweise, ihr Kind könne sicher schwimmen, wenn es das Seepferdchen-Abzeichen besitzt. In Wirklichkeit bescheinigt dieses Abzeichen lediglich das Beherrschen grundlegender Schwimmtechniken. Ein sicheres Schwimmen wird erst mit dem Erwerb des Schwimmabzeichens Bronze – dem sogenannten Freischwimmer – gesichert.
Kritische Statistik zur Schwimmkompetenz
Die DLRG schätzt, dass 58 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer sind. Besorgniserregend ist auch, dass 21 Prozent der Kinder, die von ihren Eltern als sicher oder unsicher eingestuft werden, kein Schwimmabzeichen abgelegt haben. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, Schwimmunterricht und -pflichten für Kinder unbedingt zu fördern und anzupassen.
Abschließend lässt sich sagen, dass trotz der positiven Bilanz im Hinblick auf Badeunfälle dringender Handlungsbedarf besteht, um die Schwimmfähigkeit von Kindern nachhaltig zu verbessern. Die DLRG fordert dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit im Wasser weiter zu erhöhen und Kinder frühzeitig an das Element Wasser zu gewöhnen. Weitere Informationen zu den sozialen Determinanten der Schwimmfähigkeit finden sich in einem umfassenden Bericht auf dlrg.de.