
Das städtische Museum Haus Cleff in Remscheid feierte am 12. April 2025 seine Wiedereröffnung, nachdem es über ein Jahrzehnt lang saniert werden musste. Die umfangreiche Sanierung, die aufgrund eines Käferbefalls im Sommer 2013 notwendig wurde, kostete über 8 Millionen Euro. Die Eröffnung fand im Rahmen eines festlichen Aktes im Deutschen Werkzeugmuseum statt, an dem hunderte Gäste aus Politik, Stadtverwaltung und Kulturszene teilnahmen.
Im Mittelpunkt der Eröffnung stand die Ausstellung von Wolfgang Tillmans, einem gebürtigen Remscheider und international renommierten Fotografen. Die Ausstellung wurde ab 13 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und umfasste ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Häppchen, Getränken, Musik und einem Talk mit Tillmans selbst. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz betonte in seiner Rede die erhebliche Bedeutung von Kunst und Kultur für die Gesellschaft.
Ausstellung und Programme
Die Ausstellung von Tillmans wird bis zum 4. Januar 2026 jeden Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr zu sehen sein und der Eintritt ist kostenlos. Sie umfasst eine Vielzahl seiner Werke, darunter die „Paper Drop“-Bilder und der Film „Moon in Earthlight“. Das Rahmenprogramm beinhaltete außerdem verschiedene Veranstaltungen, wie Vorträge und Filmvorführungen, wobei die erste Filmvorführung um 16 Uhr stattfand und von DJ Matthias Betzler ab 17 Uhr musikalisch umrahmt wurde. Besucher mussten sich jedoch auf eine Zulassungsbeschränkung von 200 Personen einstellen, sodass längere Wartezeiten auftreten konnten.
Die Sanierung des Hauses gehört zu einem umfassenden Konzept, das auch die Schaffung eines Cafés sowie die Weiterentwicklung des Historischen Zentrums umfasst. Zusätzlich werden die Sanierung des Hauses Berger und weitere Verbesserungen am Werkzeugmuseum angestrebt. Die vorherige Schausammlung der bergischen Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts sowie Werke von Johann Peter Hasenclever und Gerd Arntz wurden während der Sanierung eingelagert.
Wolfgang Tillmans: Ein kreativer Kopf
Wolfgang Tillmans, bekannt für seine unkonventionellen und tiefgründigen Werke, thematisiert in seinen Fotografien oft die Wahrnehmung und die Verbindungen zwischen Menschen. Seine Kunstwerke sind nicht nur ein Spiegel seiner Umgebungen, sondern auch ein Zeugnis der menschlichen Erfahrungen. In seiner Arbeiten werden politische Themen behandelt, sowie intime Einblicke in das Leben der LGBTQI-Szene gewährt.
Tillmans gilt als ein Pionier in der Fotografiewelt, der in den 1990er Jahren hohen Bekanntheitsgrad als Fotograf der Subkultur und Musikszene erlangte. Seine frühen Arbeiten befassten sich mit Themen wie Astrologie und dokumentierten zentrale Geschehnisse, die die letzten Jahrzehnte geprägt haben, darunter Fragen zur Freiheit und den Herausforderungen, die damit verbunden sind.
Die Ausstellung bietet nicht nur eine visuelle Reise durch Tillmans‘ Werk, sondern auch Reflexionen über die gebaute Umwelt und gesellschaftliche Themen. Besondere Werke sind in der gegenwärtigen Präsentation zu finden, wie die Bilder aus der Rave-Szene in Hamburg und London sowie Porträts von Persönlichkeiten, die in den letzten Jahren gesellschaftlich prägend waren.
Mit der Wiedereröffnung des Haus Cleff geht ein bedeutender Schritt in der kulturellen Landschaft Remscheids einher, der die Relevanz von Kunst und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen in den Fokus rückt.