
Katharina Kluge hat in Remscheid, Nordrhein-Westfalen, eine bemerkenswerte Position eingenommen: Sie ist die erste und einzige Feuerwehrchefin des Bundeslandes. Mit 40 Jahren bringt sie nicht nur Erfahrung, sondern auch eine Vision mit, um die Rolle der Frauen in der Feuerwehr zu stärken. Ursprünglich aus Leverkusen stammend, hat sie die Männerdomäne Feuerwehr durchschritten und sich schnell Respekt erarbeitet.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass Frauen in der Feuerwehr in NRW eine Seltenheit sind. Kluge leitet ein Team von 180 Beamten, unter denen sich lediglich vier Frauen befinden, was einem Anteil von etwas über 2% entspricht. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen des Innenministeriums wider, laut denen es in den 32 Berufsfeuerwehren des Bundeslandes insgesamt 223 Frauen gibt – von 10.866 Beamten. Kluge hat festgestellt, dass viele Menschen sie oft für eine andere Berufstätigkeit halten, wenn sie sie begegnen.
Das Engagement von Feuerwehrfrauen
Das Engagement von Frauen in der Feuerwehr basiert häufig auf dem Wunsch zu helfen und einer echten Begeisterung für die Arbeit. Über 75.000 Frauen engagieren sich bundesweit ehrenamtlich bei Freiwilligen Feuerwehren, was einem Anteil von 7,25% entspricht. Trotz dieser Leidenschaft hängt die Akzeptanz in einem traditionell männlich geprägten Umfeld oft von der Fähigkeit ab, sich durch Kompetenz und Engagement zu beweisen. Kluge ist dies gelungen. Sie hat eine Ausbildung als Rettungsassistentin und ein Studium als Rettungsingenieurin absolviert, was ihr half, Anerkennung zu erlangen.
Einer der größten Herausforderungen für Frauen in der Feuerwehr ist es, Veränderungen in diesen männerdominierten Organisationen durchzusetzen. Um die Sichtbarkeit und Akzeptanz von Feuerwehrfrauen zu verbessern, wurden vom Deutschen Feuerwehrverband Leitlinien entwickelt. Diese sollen nicht nur die Kultur der Anerkennung und Kooperation fördern, sondern auch die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt unterstützen, wie das BMFSFJ berichtet.
Der Weg in die Zukunft
Während Kluge sich auf ihre Führungsaufgaben konzentriert, plant sie, die Ausbildung zum Notfallsanitäter neu anzubieten, um Nachwuchs zu fördern. Diese Initiative ist Teil ihres umfassenderen Ziels, die Feuerwehr attraktiver für junge Menschen zu machen. In einem Berufsfeld, in dem sie als Frau anfangs oft Zweifel begegnete, sieht sie nun eine wachsende Akzeptanz und Wahrnehmung.
Kluge beschreibt die Feuerwehr als eine Kombination aus Technik, Taktik und Teamarbeit, die es den Einsatzkräften ermöglicht, Menschen zu helfen. Ihr persönliches Engagement ist ungebrochen, auch wenn der Großteil ihrer Arbeit mittlerweile am Schreibtisch stattfindet. Größter Fokus bleibt die Frage des Nachwuchses, die für die Zukunft der Feuerwehr entscheidend ist.
Die Kampagne „FeuerWehrDich“ hat sich zum Ziel gesetzt, männerdominierte Strukturen in den Feuerwehren aufzubrechen und Frauen aktiv zu fördern. Sie zeigt, dass es keine objektiven Gründe gegen den Einsatz von Frauen in diesem Beruf gibt, besonders wenn der Frauenanteil in anderen Bereichen wie Polizei und Bundeswehr höher ist, so frauen-machen-feuerwehr.de.