
Am 5. Februar 2025 begann am Paderborner Landgericht ein Prozess gegen einen 26-Jährigen, der wegen versuchten Totschlags angeklagt ist. Die Anklage basiert auf einem Vorfall, der sich im vergangenen August im Hausflur des Angeklagten ereignete. Bei diesem Vorfall war das spätere Opfer, 35 Jahre alt und mit einer Astsäge ausgerüstet, aufgetaucht, um eine ausstehende Schuld von 200 Euro einzutreiben. Ein Streit zwischen den beiden Männern entbrannte schnell, was zu einem körperlichen Übergriff führte.
Im Zuge dieser Auseinandersetzung wurde der Angeklagte am Arm verletzt und erlitt mehrere Kratzer. Die Lage entspannte sich kurzfristig, als die Mutter und Schwester des Angeklagten versicherten, die Schulden begleichen zu wollen. Doch der 26-Jährige holte ein Messer und attackierte das Opfer, was zu schweren Verletzungen führte und zur Anklage des versuchten Totschlags führte. Die Staatsanwaltschaft hält es für gegeben, dass der Angeklagte den Tod des Opfers billigend in Kauf nahm, als er mit dem Messer auf ihn losging, berichtet Radio Hochstift.
Ein weiteres Gewaltverbrechen in Paderborn
Das Gericht stellte fest, dass die Brutalität des Angriffs nicht so schwerwiegend war, wie zuvor in den Medien dargestellt. Videoaufnahmen zeigten lediglich drei Schläge und einen Tritt, die kaum sichtbare Spuren hinterließen. Trotz der Forderungen der Staatsanwaltschaft nach höheren Strafen blieben die Verurteilungen vergleichsweise mild. Der 19-Jährige erhielt 1 Jahr und 10 Monate Haft, während der 17-Jährige zu 9 Monaten auf Bewährung verurteilt wurde. Eine Revision des Urteils durch die Staatsanwaltschaft steht im Raum, wie WDR berichtete.
Gewaltkriminalität in Deutschland
Die Vorfälle in Paderborn sind Teil eines größeren Problems in Deutschland, wie die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt. Im Jahr 2023 stiegen die erfassten Straftaten um 5,5 % auf 5.940.667 Fälle. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Gewaltkriminalität, die mit 214.099 Fällen den höchsten Stand seit 2007 erreichte und um 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr zunahm. Die PKS berichtet auch von einem Anstieg der Tatverdächtigen, wobei unter diesen 34,4 % nichtdeutsche Staatsbürger waren. Die Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen stieg ebenfalls, was auf eine zunehmende Problematik in der Gesellschaft hinweist. Fast 43 Tonnen Kokain wurden im Jahr 2023 in Deutschland sichergestellt, was die Drogenproblematik zusätzlich verstärkt. Diese Daten wurden in der Statistiken des Bundeskriminalamts veröffentlicht und sind ein ernstzunehmender Alarm für die Gesellschaft, so BKA.