
Die digitale Welt bietet zahlreiche Möglichkeiten, birgt jedoch auch erhebliche Gefahren, die insbesondere für Kinder und Jugendliche alarmierend sind. Am 23. April 2025 findet in Olpe ein Elternabend statt, der sich mit diesen Herausforderungen beschäftigt. Organisiert von der Beratungsstelle der Kriminalprävention, wird die Veranstaltung hilfreiche Tipps zur sicheren Nutzung des Internets geben und dabei Themen wie Hate Speech, Cybermobbing und Cybergrooming behandeln. Kriminalhauptkommissarin Simone Klewes wird anwesend sein, um den Eltern wertvolle Ratschläge zu erteilen und ihre Fragen zu beantworten. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch wird eine Anmeldung bis zum 17. April erforderlich sein. Interessierte Eltern können sich per E-Mail an simone.klewes@polizei.nrw.de wenden. Die maximal mögliche Teilnehmerzahl liegt bei 35 Personen, um eine intensive Diskussion zu gewährleisten.
Digitalisierung und die damit einhergehenden Risiken sind mittlerweile ein zentrales Thema in der Gesellschaft. Laut der am 13. Juni 2024 in Kraft getretenen EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen wird digitale Gewalt als ernstzunehmender Gewaltakt beschrieben. Diese Form der Gewalt wird häufig durch Informations- und Kommunikationstechnologien verstärkt. Studien weisen darauf hin, dass Mädchen und junge Frauen, die digitale Gewalt erfahren, oftmals zuvor schon analoge Misshandlungen erlebt haben. Hierbei wird deutlich, dass die Grenzen zwischen analoger und digitaler Gewalt fließend sind.
Gefahren im sozialen Nahraum
Besonders besorgniserregend ist die geschlechtsspezifische Komponente der digitalen Gewalt im sozialen Nahraum. Diese wird häufig von (Ex-)Partnern oder unerwiderten Verehrern ausgeübt. Ausdrucksformen dieser Gewalt, wie Cyberstalking, digitale Überwachung und Doxing, zeigen, wie stark Menschen durch Technologien nachgestellt werden können. Die Möglichkeiten, die moderne Technologien bieten, werden von Tätern oft ausgenutzt, um Kontrolle über ihre Opfer zu erlangen.
Eine wachsende Herausforderung im Umgang mit digitaler Gewalt ist das Phänomen des Cyberharassments, welches sexuelle Belästigung und das Verbreiten pornografischer Inhalte umfasst. Sogar moderne Technologien wie Deepfakes werden genutzt, um Frauen zu diskreditieren und Gewaltaufrufe zu verbreiten. Hierbei ist es wichtig, dass Opfer von digitaler Gewalt diese oft nicht als solche erkennen. Ein Umstand, der die Unterstützung für Betroffene erheblich erschwert.
Öffentliche Wahrnehmung und rechtliche Maßnahmen
Die Notwendigkeit, rechtliche Lücken im Umgang mit digitaler Gewalt zu schließen, wird zunehmend erkannt. Initiativen von Betroffenen setzen sich dafür ein, das öffentliche Bewusstsein zu schärfen und rechtliche Fortschritte zu erzielen. Zukünftig sind gesetzliche Änderungen geplant, darunter das Gesetz über digitale Dienste und das Gewalthilfegesetz, die eine bessere Handhabung digitaler Gewalt ermöglichen sollen. Dies könnte auch technische Restriktionen beinhalten, um die Sicherheit im Online-Raum zu erhöhen.
Der Elternabend in Olpe ist damit nicht nur ein wichtiges Informationsangebot für Eltern, sondern steht auch im Kontext einer breiteren gesellschaftlichen Debatte über den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Die Diskussion über digitale Gewalt und deren Bekämpfung muss kontinuierlich geführt werden, um einen sicheren Raum für alle Nutzer zu schaffen und insbesondere Frauen und Transpersonen eine angstfreie Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien zu ermöglichen.
Für weitere Informationen zu diesen Themen und dem bevorstehenden Elternabend verweisen wir auf LokalPlus sowie bpb und YAeZ.