
Der Oberbergische Kreis präsentiert sich als der sicherste Landkreis in Nordrhein-Westfalen (NRW), wie die aktuelle Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2024 zeigt. Mit insgesamt 11.145 registrierten Straftaten ist die Kriminalität im Vergleich zum Vorjahr um 3,7% gesunken. Diese positive Entwicklung wird ergänzt durch eine hohe Aufklärungsquote von über 61%, was den vierten Platz im landesweiten Vergleich ausmacht. Dies berichtet oberberg-aktuell.de.
Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang in mehreren Deliktsbereichen. Die Straftaten gegen die persönliche Freiheit sowie Wohnungseinbruchdiebstähle sind gesunken. Zudem verzeichnete die Polizei einen Rückgang der Rauschgiftdelikte. Besonders bemerkenswert ist der drastische Rückgang beim Besitz von Cannabis um 34,2%, was auf das Konsumcannabisgesetz zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu gibt es jedoch einen signifikanten Anstieg beim Besitz von Amphetamin um 27% und Kokain um 5,2%.
Besorgniserregende Trends
Während die generelle Kriminalitätsrate zurückgeht, gibt es alarmierende Entwicklungen in anderen Bereichen. Ein Anstieg bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie Vermögens- und Fälschungsdelikten wurde festgestellt. Hierzu zählen auch 60 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern und 10 Fälle bei Jugendlichen im Jahr 2024. Diese Zunahme erfolgt parallel zu einem anhaltenden Trend in der Straßenkriminalität sowie bei Fahrzeugdiebstählen und Diebstählen aus Fahrzeugen.
Vor allem die Messergewalt ist gestiegen, mit 89 Fällen im vergangenen Jahr, wobei die Taten überwiegend von Männern begangen wurden. Auch die Zahl der tatverdächtigen Kinder (bis 14 Jahre) hat mit 1.574 ihren Höchststand innerhalb der letzten drei Jahre erreicht. Dies geschieht in einem Kontext, in dem 11,7% der Bevölkerung im Kreis ausländischer Herkunft sind, jedoch 26% der Tatverdächtigen Ausländer sind.
Ökonomische Auswirkungen und Präventionsmaßnahmen
Die wirtschaftlichen Folgen der Kriminalität sind erheblich. Der Gesamtschaden durch Kriminalität beläuft sich auf über 14,3 Millionen Euro, was einen Anstieg von 2,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Landrat Hagt warnt angesichts dieser Entwicklungen vor Betrugsversuchen an älteren Menschen. Diese Straftaten sind häufig das Werk ausländischer Täter.
Statistische Erhebungen, wie sie in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) festgehalten werden, sind entscheidend für die Beobachtung regionaler Kriminalität und die Planung von Sicherheitsmaßnahmen. Die PKS, die nur bekannte und bearbeitete Straftaten erfasst, bietet eine wichtige Grundlage für die Kriminalitätsbekämpfung sowie für kriminalpolitische Entscheidungen. Sie wird jährlich in Buchform veröffentlicht und von den Landeskriminalämtern erstellt. Zudem gibt die PKS Aufschluss über ermittelte Tatverdächtige und die Zusammensetzung der Straftäter, jedoch beschränkt sich die Erhebung auf das Hellfeld und lässt das Dunkelfeld, bestehend aus nicht angezeigt oder unbekannten Straftaten, außen vor.
Insgesamt ist der Oberbergische Kreis zwar sicher, dennoch sind die neuen Herausforderungen, die sich aus spezifischen Deliktarten ergeben, eine Aufgabe, die weiterhin sorgfältig beobachtet und entschieden angegangen werden muss. Weitere detaillierte Informationen zur Kriminalitätslage finden sich unter oberbergischer-kreis.polizei.nrw und polizei.nrw.