
ABO Energy hat grünes Licht für den Bau eines Windparks im Bereich des Vogelbergs in Lindlar erhalten. Der Oberbergische Kreis hat den Genehmigungsantrag des Unternehmens genehmigt, was es dem Projekt ermöglicht, noch in diesem Jahr mit dem Bau zu beginnen. In einer Sitzung des Bau- und Planungsausschusses informierte Petric Newrzella über die bevorstehende Realisierung des Projekts, das ursprünglich für das vierte Quartal 2023 geplant war. Die Inbetriebnahme des Windparks soll bis Ende 2026 erfolgen.
Geplant sind drei Windkraftanlagen nördlich des Ortsteils Brochhagen. Jede dieser Anlagen hat eine Nabenhöhe von 162 Metern und eine Gesamthöhe von fast 250 Metern. Mit diesen Windkraftanlagen wird erwartet, genügend Strom für etwa 15.000 Haushalte zu produzieren. Michael Lohmann, der Projektleiter von ABO Energy, betonte, dass der genaue Baubeginn bald geklärt werden soll. Der Bau hängt dabei von der Lieferung der nötigen Bauteile ab.
Ökonomische Auswirkungen und Beteiligungen
Die Bürger werden umfassend über den Windpark informiert. Diese Informationen erfolgen über eine spezielle Website, Infomessen und Baustellenführungen. Grundstückseigentümer, die Flächen für den Windpark bereitstellen, erhalten Pachtzahlungen vom Betreiber. Auch die Gemeinde profitiert wirtschaftlich: Der Windpark generiert Gewerbesteuereinnahmen und Einnahmen aus Verträgen zur Wege- und Kabelnutzung. Gemeinden im Radius von 2,5 Kilometern profitieren ebenfalls von der Kommunalabgabe gemäß dem EEG 2023.
In einer Sitzung des Ausschusses für Klima- und Umweltschutz sollen mögliche Beteiligungen der Kommune besprochen werden. Bürger haben die Möglichkeit, sich über das Nah&Grün-Invest finanziell am Projekt zu beteiligen. ABO Energy wird bevorzugt ortsansässige Unternehmen für die erforderlichen Gutachten, Bau- und Vermessungsarbeiten einsetzen. Nach Fertigstellung des Windparks werden Aufträge für Wartung und Pflege der Anlagen vergeben, was zusätzliche lokale wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
Planung und Umweltschutz
Die Genehmigung für den Windpark wurde in dieser Woche erteilt, was früher als erwartet geschah. Es gibt jedoch auch Herausforderungen, darunter der Schutzradius von 15 Kilometern um das Drehfunkfeuer auf dem Offermannsberg in Kürten. Abhängig von dieser Regelung wird entschieden, wie viele Windräder im Einflussbereich errichtet werden können, da eine zu hohe Anzahl die Flugnavigation beeinträchtigen könnte. Während in Lindlar keine weiteren Windenergiegebiete ausgewiesen werden sollen, sind bereits weitere Windpark-Planungen in der Region in Arbeit, wie beispielsweise am Steinberg nordöstlich von Oberlichtinghagen.
Die Bauarbeiten zur Errichtung der Windenergieanlagen erfordern temporäre Flächen für Lagerung und Montage, die nach Beendigung der Arbeiten zurückgebaut werden. Zudem wird für den Bau der Windkraftanlagen die Einhaltung strenger Schallgrenzwerte gefordert, um mögliche Beeinträchtigungen für die Anwohner zu minimieren.
ABO Energy setzt zudem umfassende Maßnahmen um, um ökologische Eingriffe zu kompensieren und den Natur- und Artenschutz während des Bauprozesses zu gewährleisten. Auch die Wasserqualität wird durch den Bau nicht beeinträchtigt, da strenge Vorschriften den Umgang mit umweltschädlichen Stoffen regeln.
Insgesamt zeigt die Entwicklung des Windparks in Lindlar, wie wichtig die Windkraft als kostengünstigste Methode zur Stromproduktion in Deutschland ist. 2022 betrug der Anteil der Windkraft am Strommix in Deutschland bereits 49%. Die Windkraft wird als essenzieller Bestandteil der Energiewende angesehen, da sie nicht nur zur Reduktion von CO2-Emissionen beiträgt, sondern auch die Grundversorgung nicht gefährdet.
Für die Gemeinde Lindlar könnte der Windpark eine neue, nachhaltige Einnahmequelle darstellen, während gleichzeitig der Anteil erneuerbarer Energien im lokalen Stromnetz erhöht wird.