
Im Oberbergischen Kreis sorgte die Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Gesundheitswesen“ (ASG Oberberg) für Aufsehen. Am 17. Januar 2025 fand die Gründungsversammlung im Otto-Jeschkeit-Altenzentrum in Ründeroth statt, an der 24 SPD-Mitglieder aus der Region teilnahmen. Die Veranstaltung wurde von Thorsten Konzelmann, dem Kreisvorsitzenden, und seinem Stellvertreter Pascal Reinhardt eröffnet. Waldemar Radtke, der Landesvorsitzende der ASG-NRW, informierte die Anwesenden über die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen und in der Pflege.
Im Rahmen der Versammlung entschied man sich auch für einen Austausch über Fragen zur ambulanten und stationären Versorgung. Wolfgang Brelöhr aus Engelskirchen wurde zum Vorsitzenden gewählt, während Katja Hoffmann aus Morsbach als Stellvertreterin und Rudi Nurk aus Wipperfürth als Schriftführer bestätigt wurden. Die Ziele der ASG umfassen die Analyse und Diskussion von Aspekten der Gesundheitsversorgung in Oberberg sowie die Entwicklung von Initiativen zur Verbesserung der Gesamtsituation.
Ziele und Herausforderungen der ASG
Die ASG plant bereits die Organisation von Veranstaltungen sowohl für die Öffentlichkeit als auch parteiintern. Die erste Mitgliederversammlung, die im März stattfinden soll, dient der Verabschiedung eines Statuts und der Wahl weiterer Beisitzer und Delegierter. Diese Gründung ist der logische Schritt aus einem Beschluss des Kreisvorstands, nach jahrelangen Treffen von Interessierten und Experten, die sich mit Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung beschäftigt haben.
Waldemar Radtke betonte während der Versammlung die historisch gewachsene Notwendigkeit dieser Initiative. Die ASG wurde 1913 in Berlin von sechs Ärzten gegründet und stellt nun einen „weißen Fleck weniger auf der Deutschlandkarte“ dar, so Radtke. Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren die Schwachstellen im öffentlichen Gesundheitswesen deutlich aufgezeigt, was die Dringlichkeit einer Neuausrichtung der medizinischen Versorgung unterstreicht. In dieser Diskussion kritisierte er, dass die Ökonomie in der Krankenhausversorgung zu weit getrieben wurde.
Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
Ein zentrales Thema während der Versammlung war auch der Fachkräftemangel im Gesundheitssektor, eine Problematik, die nicht nur die Region Oberberg, sondern ganz Deutschland betrifft. Fachkräfte im Gesundheitswesen werden verstärkt gesucht, was auf den dringenden Handlungsbedarf zur Behebung dieser Lücke hinweist. Laut einer Studie von PwC wird ein angemessenes Gehalt von 68 Prozent der wechselwilligen und neuen Arbeitskräfte als wichtigster Anreiz zum Verbleib in der Pflege angesehen, gefolgt von besseren Arbeitszeiten und personeller Ausstattung.
Der Fokus auf die Anwerbung und Bindung von Pflegekräften ist zweifellos einer der entscheidenden Punkte, den die ASG angehen möchte. Brelöhr betonte in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisausschusses für Gesundheit und Notfallvorsorge die Notwendigkeit, die Fachkompetenz der im Gesundheitssektor tätigen Parteimitglieder zu bündeln und in den politischen Diskurs einzubringen. Damit will die ASG nicht nur die Situation in der eigenen Region verbessern, sondern auch einen Beitrag zur bundesweiten Debatte über die Gesundheits- und Pflegeversorgung leisten.
Die erste ASG-Sitzung, die alle Interessierten, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, willkommen heißt, findet am 6. März in der SPD-Geschäftsstelle in Ründeroth statt. Dies könnte der Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen im Oberbergischen Kreis sein. oberberg-aktuell.de berichtet, dass die ASG somit eine wichtige Plattform für Diskussion und Austausch schafft. Auch der Kölner Stadt-Anzeiger hebt hervor, dass die Gründung der ASG eine Antwort auf die Herausforderungen im Gesundheitssektor darstellt und notwendige Impulse für die Region setzen könnte. Die weiteren Entwicklungen bleiben absehbar und sind von besonderem Interesse, gerade vor dem Hintergrund des immer drängender werdenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen, wie PwC berichtet.