
Amprion hat mit der Überprüfung seiner Höchstspannungsfreileitungen begonnen, um die Sicherheit und Effizienz der Stromversorgung im deutschen Netz zu gewährleisten. Die Inspektionen, die aus einem Hubschrauber durchgeführt werden, starteten Mitte Januar und sollen bis Mitte März andauern. Im gesamten Amprion-Netzgebiet, das sich von der Nordsee bis zu den Alpen erstreckt, werden rund 4.000 Stromkreis-Kilometer kontrolliert. Ziel dieser Maßnahme ist die frühzeitige Erkennung und Behebung von möglichen Schäden an den Freileitungen.
Die Hubschrauberpiloten führen die Flüge in niedriger Höhe aus, sodass sie nah an den Masten und Leitungen operieren können. Bei einer Fluggeschwindigkeit von 30 bis 40 km/h liegt der Fokus auf der Identifizierung von Seilschäden und thermischen Auffälligkeiten. Mithilfe von Infrarotkameras, die eine wesentliche Rolle bei den Inspektionen spielen, gelingt es den Technikern, thermische Unterschiede auf der Oberflächenbeschaffenheit der Leitungen sichtbar zu machen.
Technologie der Infrarot-Thermographie
Die Infrarot-Thermographie hat sich in den letzten Jahren als ein unverzichtbares Instrument innerhalb dieser Inspektionen etabliert. Während neue Modelle von Infrarotkameras 2023 auf den Markt kommen, die günstiger und handlicher sind, unterstützt diese Technologie Netzbetreiber auch in der betrieblichen Wartung und Instandhaltung. Die Kameras, die keine besonderen Fachkenntnisse in der Aufnahme von Wärmebildern erfordern, sind nicht nur für die Inspektion von Stromleitungen vorteilhaft, sondern finden auch Anwendung im Bauwesen und bei Sicherheitsaufgaben.
Zusätzlich zur visuellen Kontrolle bieten die Infrarotkameras einen raschen Überblick über die tausenden von Leitungskilometern, die inspiziert werden müssen. Auffälligkeiten wie Seilfehler oder Überhitzungen werden schnell erfasst, ausgewertet und die Mängel von Monteuren behoben. Gravierende Schäden, die entdeckt werden, werden sofort gemeldet und umgehend beseitigt.
Erweiterte Anwendungsmöglichkeiten der Thermografie
Die aktive Infrarot-Thermografie ist mehr als nur ein Werkzeug zur Inspektion von Stromleitungen. In vielen Industrien, wie der Automobilbranche, der Luft- und Raumfahrt sowie im Bereich der Windenergie, spielt die Thermografie eine zentrale Rolle. Sie hilft, verborgene Strukturfehler oder Schäden in Verbundstoffen frühzeitig zu erkennen, und ist ein entscheidendes Verfahren zur Sicherheit von Bauteilen, die hohen Kräften ausgesetzt sind.
Die Technik ermöglicht die zerstörungsfreie Untersuchung von Materialfehlern, wie Luft- und Wassereinschlüsse sowie Delaminationen. Unterschiede in der Wärmeleitfähigkeit oder Wärmekapazität zeigen die Qualität der Materialien an. Die Erfassung von Temperaturunterschieden erfolgt berührungslos und bietet detaillierte Einblicke in den Zustand der Bauteile.
Insgesamt zeigt sich, dass die Verwendung von Infrarotkameras für Inspektionen nicht nur Energieeinsparungen begünstigt, sondern auch entscheidend zur Sicherheit von Anlagen und Menschen beiträgt. Mit der fortlaufenden Weiterentwicklung dieser Technologie bleibt das Verfahren ein Schlüsselfaktor für die Überwachung und den Betrieb moderner Infrastruktur.