
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat ein neues Programm ins Leben gerufen, das sich gezielt an ältere Menschen richtet, die Unterstützung im Umgang mit digitalen Technologien benötigen. Unter dem Titel „Digicafé“ wird dieses Angebot in diesem Jahr alle zwei Wochen im Begegnungszentrum in Mettmann durchgeführt. Der erste Termin findet am Mittwoch, den 22. Januar, um 10 Uhr statt und soll den Teilnehmern helfen, ihre digitalen Fähigkeiten zu verbessern und Zugang zur digitalen Welt zu erlangen. Die Veranstaltung dauert zwei Stunden und ist ein wichtiger Schritt, um die digitale Teilhabe älterer Menschen zu fördern, so die DRK-Mitarbeiterin Susann Ribbert, die den Zulauf solcher Angebote in der Region beleuchtet.
Viele ältere Menschen fühlen sich durch die fortschreitende Digitalisierung überfordert. Erwin Knebel, Digitalpate, schätzt, dass ein Drittel der über 60-Jährigen in der Region noch nie im Internet war. Die Herausforderungen reichen von grundlegenden Fragen im Umgang mit Apps bis hin zu Schwierigkeiten beim Zugriff auf digitale Dienste, wie beispielsweise dem Öffnen von Packstationen, die nur über spezielle Anwendungen zugänglich sind. Digitalpaten stehen in Sprechstunden bereit, um Fragen zu klären. Regelmäßig erscheinen im Treff der AWO Mettmann etwa 20 ältere Menschen, die Unterstützung bei typischen Problemen wie Funktionsstörungen von Apps oder Videotelefonie benötigen.
Chancen der Digitalisierung nutzen
Das Bundesseniorenministerium hebt hervor, wie wichtig Bildung und digitale Kompetenzen für ältere Menschen sind. Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben wird durch digitale Fähigkeiten erleichtert, und die Vorteile der Digitalisierung sind vielfältig. Online-Banking, das Buchen von Arztterminen oder Videoanrufe können den Alltag erheblich erleichtern. Das Ministerium verfolgt das Ziel, allen älteren Menschen, unabhängig von Geschlecht, Bildungsstand oder Einkommen, die Chancen der Digitalisierung zu eröffnen.
Im Rahmen des Projekts „DigitalPakt Alter“ sollen bis zum Ende des Projekts 300 lokale Anlaufstellen geschaffen werden. Diese Initiative betont die zentrale Rolle digitaler Bildung in Gesamtkonzepten, die soziale Teilhabe, Wohlbefinden und Gesundheit fördern. Ein weiterer Bestandteil dieser Bemühungen ist das Programm „Digitaler Engel PLUS“, bei dem mobile Ratgeberteams direkt vor Ort digitale Kompetenzen vermitteln.
Vielseitige Unterstützung für digitale Teilhabe
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Angebote, die darauf abzielen, ältere Menschen bei der digitalen Entfaltung zu unterstützen. Unter anderem liefert die Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“ wertvolle Beratung für Bildungsträger, die Bildungsangebote für Senioren gestalten möchten. Auch das Internetportal Wissensdurstig bietet eine bundesweite Veranstaltungsdatenbank und Materialien, um digitale Kompetenzen zu stärken. Der Fachbeirat „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“ bündelt die Expertise von 16 Mitgliedern und arbeitet an Empfehlungen, die die digitale Integration älterer Menschen fördern sollen.
Um die Bildungs- und Engagementmöglichkeiten für Menschen ab 60 Jahren weiter auszubauen, wird am 1. April 2025 das ESF-Plus Förderprogramm „Bildung und Engagement ein Leben lang“ (BELL) starten. Ziel ist eine gezielte Förderung von Projekten, die das Lernen und die Teilhabe älterer Menschen am digitalen Leben unterstützen. Mit Initiativen wie dem Digicafé des DRK in Mettmann und den nationalen Programmen des Bundesseniorenministeriums zeigen sich deutliche Fortschritte, um das digitale Zeitalter für alle Generationen zugänglicher zu gestalten.
Für weitere Informationen über das „Digicafé“ und die digitale Bildung für ältere Menschen werfen Sie einen Blick in die Berichte von RP-Online, BMFSFJ und BMFSFJ – Bildung und Digitalisierung.