
Der Märkische Kreis steht vor der Herausforderung, ein geeignetes Grundstück für den Neubau einer Rettungswache im Grenzgebiet zwischen Altena und Nachrodt-Wiblingwerde zu finden. Diese Suche läuft bereits seit nahezu zwei Jahren und ist von Bedeutung, da die Rettungswache und die Feuerwache derzeit im selben Gebäude an der Bachstraße untergebracht sind. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, wurde die Rettungswache Altena zum 1. Juli 2023 auf Wunsch der Stadt Altena vom Märkischen Kreis übernommen. Aufgrund fehlender Fachkräfte in der Region erachtete man es als sinnvoll, die Rückgabe von der Stadt an den Kreis zu vollziehen, da dieser über mehr Ressourcen verfügt, um offene Stellen zu besetzen. Aktuell bemängelt man, dass der Platz an der Bachstraße für beide Einrichtungen nicht ausreicht und ein Neubau notwendig ist.
Der Kreistag muss den Neubau der Rettungswache genehmigen und dafür die erforderlichen Mittel bereitstellen. Derzeit liegt allerdings kein Kostenvoranschlag für das Projekt vor. Dennoch sind die Planungen bereits weit vorangeschritten: Für die neue Rettungswache werden Fahrzeughallen für zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie einen Reserve-Rettungswagen benötigt. Zudem sind insgesamt 26,5 Personalstellen für den Betrieb der Rettungswache erforderlich, die den Versorgungsbereich Altena und Nachrodt-Wiblingwerde abdecken soll.
Neubaupläne und Wiederaufbau nach der Flut
Im Kontext des Wiederaufbaus nach der Flutkatastrophe von 2021 ist der Neubau der Rettungswache nicht das einzige Projekt. Experten schätzen die Kosten für die Beseitigung der Hochwasserschäden auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Die Stadt hatte zuvor von mindestens 60 Millionen Euro gesprochen. Ein Wiederaufbauplan, der am 24. Januar dem Stadtrat vorgelegt werden soll, umfasst auch den Neubau der Feuerwache in der Nette sowie des stark beschädigten Frei- und Hallenbads in Dahle. Die dortigen Sanierungsmaßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, der bis 2028 gestreckt und mit einem Investitionsvolumen von rund 13,9 Millionen Euro für 2023 ausgestattet werden soll. Ein externer Projektmanager wird diese Maßnahmen begleiten.
Die Feuer- und Rettungswache an der Bachstraße wurde durch das Hochwasser stark beschädigt; die Experten haben bereits die Notwendigkeit eines Neubaus festgestellt. Die Kosten für den Bau der neuen Feuerwache sind auf etwa 11 Millionen Euro geschätzt. Dieses Projekt wird als Teil des sanierungsbedürftigen städtischen Infrastrukturnetzes angesehen, welches auch Wege, Brücken und städtische Gebäude einschließt.
Steigende Anforderungen im Rettungsdienst
Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, ist eine Diskussion über eine Reform des Rettungswesens auf bundesweiter Ebene in Gange. Dies beinhaltet eine gezielte Ressourcenzuteilung, die anhand der jeweiligen Patientenfälle differenziert werden soll. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass lediglich ein Drittel der zu erwartenden zusätzlichen Einsätze demografisch bedingt ist; zwei Drittel sind strukturellen Veränderungen geschuldet.
Die Stadt Altena bleibt mit dem Märkischen Kreis in engem Austausch, um die besten Lösungen sowohl für den Neubau der Rettungswache als auch für die gesamte Infrastruktur zu finden. Die Entscheidungen, die in den kommenden Wochen getroffen werden, sind entscheidend für die zukünftige medizinische Versorgung der Bevölkerung in Altena und Nachrodt-Wiblingwerde.
Für weitere Informationen zu der aktuellen Lage und Entwicklungen wird auf die Berichterstattung von come-on.de, lokalstimme.de und rkish.de verwiesen.