Leverkusen

CDU kritisiert Bayer Kultur: Droht das Aus für lokale Vereine?

Die CDU Leverkusen hat in einer aktuellen Auseinandersetzung scharfe Kritik an Bayer Kultur geübt, dessen leitender Kopf Thomas Helfrich ist. In einem Interview mit dem „Leverkusener Anzeiger“ erläuterte Helfrich die neue strategische Ausrichtung der Kulturförderung, die sich künftig auf Leuchtturmprojekte konzentrieren soll. Diese Neuausrichtung bedeutet eine deutliche Abkehr vom bisherigen „Gießkannenprinzip“, das eine breitere, aber weniger zielgerichtete Förderung für lokale Initiativen bot. Diese Änderungen wurden laut ksta.de jedoch nur mit gemischten Reaktionen aufgenommen.

Ein zentraler Aspekt der Kritik seitens der CDU ist die Entscheidung, verschiedenen Vereinen, die das Wort „Bayer“ im Namen tragen, sowohl die Markenrechte als auch Teil der finanziellen Förderung zu entziehen. Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel brachte dies auf den Punkt, als er betonte, dass „Kultur mehr sei als nur das, was sich gut verkaufen lässt“. Gisela Schumann, die diesbezüglich eine differenzierte Sichtweise hat, erkennt die Bereicherung, die Bayer Kultur der Stadt zuteil werden ließ, äußert aber auch Bedenken hinsichtlich der unterschiedlichen kulturpolitischen Zielsetzungen.

Änderung der Führung

Mit der Ernennung von Thomas Helfrich zum neuen Leiter der Bayer Kultur, einer Position, die er parallel zu seiner Tätigkeit als Leiter Social Media in der Bayer Konzernkommunikation einnimmt, steht das Unternehmen vor weiteren Herausforderungen. Helfrich folgt auf Dr. Volker Mattern, der Ende 2022 aus persönlichen Gründen zurücktreten musste. Der neue Leader, 47 Jahre alt und gebürtig aus Dietz an der Lahn, bringt Erfahrungen aus seiner journalistischen Laufbahn und kulturellen Engagements mit ein. So war er etwa als Betreuer des 150-Jahre-Bayer Projekts „My Song“ aktiv und sang selbst eine Jazz-Version des Geburtstagssongs, die in der ehemaligen Konzernzentrale Q 26 aufgenommen wurde, wie rp-online.de berichtet.

Helfrich selbst äußerte den Wunsch nach einer stärkeren Zusammenarbeit mit der Stadt, sieht jedoch ein gewisses Misstrauen von Seiten der Bayer Kultur. Er beschwichtigte widersprüchliche Gerüchte, die besagen, Bayer ziehe sich aus der Kulturförderung zurück. Tatsächlich gehe die Strategie von Bayer Kultur unter anderem auf die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Konzerns zurück.

Förderung und gesellschaftliche Verantwortung

Bayer Kultur hat auch die Förderung der Bayer Big Band bis Ende 2026 zugesichert. In internen Diskussionen hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, zwischen Fördern und Finanzieren zu unterscheiden. Christoph Böhmke, ein weiterer Vertreter, bekräftigte diesen Ansatz und verwies auf die Notwendigkeit, die eigene Förderstrategie regelmäßig zu überprüfen. Dabei ist auffällig, dass der Kontakt zu bestimmten Vereinen verloren gegangen ist, was die kulturelle Landschaft in Leverkusen langfristig beeinflussen könnte.

Insgesamt ist die Zukunft von Bayer Kultur und der lokalen Kulturförderung ungewiss. Die Gespräche über die Übernahme des Erholungshauses mit der Stadt Leverkusen sind ein weiterer Punkt, der im Kontext der neuen strategischen Ausrichtung von Bedeutung ist.

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Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
rp-online.de
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bundestag.de

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