
Am 11. April 2025 startete an der Albert-Schweitzer-Realschule in Krefeld die Bildungsinitiative „TuWaS! Rheinland – Technik und Naturwissenschaften an Schulen“. Diese Initiative zielt darauf ab, die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik bei Schülerinnen und Schülern zu wecken. Die Schule erhält Unterstützung von der Siemens Mobility GmbH sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Fünft- und Sechstklässler werden im Rahmen dieser Initiative mit dem Thema „Bewegung und Konstruktion“ vertraut gemacht, was neue, handlungsorientierte Unterrichtsmöglichkeiten eröffnet.
Der Lehrer Lukas Reims hebt hervor, dass solche Formate wichtig sind, um die Schüler aktiv in den Lernprozess einzubeziehen. Schulleiterin Christina Eckhard sieht in TuWaS! eine bedeutende Chance, den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu stärken und Talente frühzeitig zu fördern. Ausbildungsleiterin Julia Fuchs von Siemens Mobility betont die Notwendigkeit, dass Jugendliche selbst praktische Erfahrungen in Naturwissenschaften und Technik sammeln.
Stärkung der MINT-Bildung
Die IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner hebt die Bedeutung der Initiative zur Stärkung der MINT-Bildung in der Region hervor. TuWaS!-Projektkoordinatorin Carolin Schulte erläutert das Konzept des forschenden Lernens, das den Schülerinnen und Schülern Experimentier- und Lehrmaterialien zu zwölf naturwissenschaftlich-technischen Themen bereitstellt. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit rund 80 Unternehmen und Stiftungen, die das Projekt unterstützen.
Ein wesentlicher Bestandteil sind Fortbildungen für Lehrkräfte, damit diese die bereitgestellten Materialien optimal im Unterricht einsetzen können. Die Schüler führen Experimente durch, dokumentieren ihre Beobachtungen und erarbeiten eigene Erkenntnisse. Über 44 Schulen in den Städten Mönchengladbach, Krefeld, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Viersen sind aktuell Teil von TuWaS! Rheinland.
Fachkräftemangel und Lösungsansätze
In einem breiteren Kontext zeigt der Fachkräftemangel in MINT-Berufen, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen. Studien belegen, dass MINT-Fachkräfte entscheidend für die moderne Wirtschaft sind und eine zentrale Rolle in der Entwicklung neuer Technologien und Innovationen spielen. Ingenieure, Informatiker, Mathematiker und Naturwissenschaftler sind unverzichtbar für Fortschritte in verschiedenen Branchen, einschließlich IT, Ingenieurwesen und Medizintechnik.
Der Fachkräftemangel in diesen Bereichen ist bereits spürbar, da Unternehmen Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen. Gründe dafür sind unter anderem der demografische Wandel und negative Vorurteile gegenüber MINT-Berufen. Unternehmen sehen sich Produktionsengpässen und Qualitätsmängeln gegenüber, was Verzögerungen bei der Markteinführung von Produkten zur Folge hat.
Um dem entgegenzuwirken, sind Investitionen in Bildung und Ausbildung sowie die Förderung von Praktikums- und Ausbildungsprogrammen unerlässlich. Initiativen wie „TuWaS!“ stellen einen wichtigen Bestandteil dar, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig für MINT-Themen zu begeistern und sie so auf künftige Berufe in diesen Bereichen vorzubereiten. Andreas Wilbrand, Geschäftsführer von Sopro Bauchemie, nennt die MINT-Fächer eine entscheidende Komponente zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und unterstützt aktiv das Projekt.
Auf diese Weise wird deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen notwendig ist, um den Herausforderungen des Fachkräftemangels effektiv zu begegnen und die Basis für eine innovative Zukunft zu schaffen.