Köln

Proteste gegen Microsoft: Umweltverband fordert Umdenken bei Rechenzentren!

Am 13. März 2025 versammelten sich rund 1.300 Unternehmer und Fachleute zu einer Konferenz über Künstliche Intelligenz (KI) in Köln. Parallel dazu protestierten etwa 60 Mitglieder des Umweltverbands BUND vor dem Konferenzzentrum. In gelben Jacken präsentierten die Aktivisten Plakate und Fahnen und brachten eine beeindruckende Online-Petition mit 79.000 Unterschriften mit. Ihre Hauptforderung: Rechenzentren sollen nicht auf wertvollem Ackerboden, sondern auf bereits benutzten industriellen Flächen gebaut werden. Microsoft plant in diesem Zusammenhang große Rechenzentren im Rheinischen Revier, letzeres, als eine Region mit besonderen Möglichkeiten, aufgrund seiner Lage an bedeutenden Datenleitungen.WDR berichtet, dass die Übergabe der Petition an Microsoft scheiterte, da das Unternehmen die Naturschützer nicht empfing. BUND-Geschäftsführer Dirk Jansen äußerte seinen Unmut über die mangelnde Kommunikation mit Microsoft, das jedoch betonte, dass bereits seit Monaten ein Austausch mit dem BUND in Nordrhein-Westfalen stattfinde.

Die angestrebten Rechenzentren in Bedburg und Bergheim sollen in Kooperation mit den Kommunen realisiert werden und ökologischen Ansprüchen genügen. Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler wies die Vorschläge des BUND zurück und sieht die Investitionen von Microsoft als entscheidende Chance für die Region. Microsoft hat zudem die Absicht, bis Ende 2025 weltweit ausschließlich grünen Strom zu verwenden oder den Verbrauch konventioneller Energie auszugleichen.

Strategische Pläne für Nordrhein-Westfalen

Im Rahmen der Konferenz präsentierten Nordrhein-westfälischer Ministerpräsident Hendrik Wüst und Microsoft-Deutschlandchefin Dr. Marianne Janik Pläne für neue Rechenzentren im Rhein-Erft-Kreis, speziell in Elsdorf. Ziel ist es, Nordrhein-Westfalen als führende KI-Region zu etablieren und die Cloud- sowie KI-Kapazitäten für ganz Deutschland zu erhöhen. Für diese Entwicklungen hat Microsoft ein Investitionspaket von 3,2 Milliarden Euro geschnürt, welches das größte in der Geschichte des Unternehmens in Deutschland darstellt.Microsoft informiert, dass auch eine KI-Qualifizierungsoffensive gestartet wurde, die lokal über 100.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen und insgesamt 1,2 Millionen bundesweit bis Ende 2025 erreichen soll.

Die Maßnahmen umfassen IT-Qualifizierungsprogramme für lokale Firmen, Berufsorientierung und Kompetenzvermittlung für Schüler:innen und Arbeitssuchende. Zudem ist eine virtuelle Jobmesse für den 16. April geplant. Bürgermeister und Minister betonen die Relevanz von Microsofts Investition für den Strukturwandel und die digitale Zukunft der Region. Um den Erfolg dieser Projekte sicherzustellen, ist auch eine Machbarkeitsstudie erstellt worden, die das Rheinische Revier besonders geeignet für Rechenzentren einschätzt.

Rechenzentren als Motor der digitalen Transformation

Die Bedeutung von Rechenzentren geht jedoch weit über die lokale Entwicklung hinaus. Ein Bericht des IW Köln hebt hervor, dass Künstliche Intelligenz entscheidend zur Produktivitätssteigerung und Innovationskraft in deutschen Unternehmen beiträgt.Dem IW zufolge geben 82 % der KI-Nutzer an, produktivitätssteigernde Effekte zu verzeichnen, was besonders für kleine Unternehmen von Bedeutung ist.

Die Rechenzentren, die essentielle Rechenleistung und Datenverarbeitung bereitstellen, sind somit zentral für die digitale Transformation. In Deutschland besteht ein erheblicher Nachholbedarf im Ausbau der digitalen Infrastruktur. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen wünscht sich weitere Rechenzentren im Land, da sie die Potenziale für Innovationen und neue Produkte nutzen möchten, was die Bruttowertschöpfung der Volkswirtschaft erheblich steigern könnte. Rechenzentrumsnutzer generierten laut den letzten Analysen 2023 18 % ihrer Umsätze mit neuen Dienstleistungen.

Für die digitale Transformation sind klare Handlungsfelder definiert worden, wie der beschleunigte Ausbau digitaler Infrastrukturen und die damit verbundene Steigerung der IKT-Investitionen. Angesichts der aktuellen Pläne und der Investitionen von Microsoft könnte sich Nordrhein-Westfalen tatsächlich zu einem Hotspot für KI- und Cloud-Technologien entwickeln.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
www1.wdr.de
Weitere Infos
news.microsoft.com
Mehr dazu
iwkoeln.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert