
Am 12. Februar 2025 kam es bei Netcologne, dem städtischen Telekommunikationsunternehmen in Köln, zu einem massiven Ausfall von Internet- und Telefonverbindungen. Der Vorfall dauerte rund acht Stunden und beeinträchtigte etwa 477.000 Kunden, darunter sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. In dieser Zeit waren die Online-Dienstleistungen der Stadt Köln nicht erreichbar, und viele Privatkunden hatten Schwierigkeiten, Notrufe abzusetzen. Unternehmen berichteten von Problemen bei EC-Karten-Zahlungen, was die Auswirkungen des Ausfalls weiter verstärkte. Die Störungen traten nicht nur in Köln, sondern auch in den umliegenden Regionen Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Aachen, Leverkusen und Düsseldorf auf, wie rundschau-online.de erklärt.
Die Kölner Politik reagierte prompt auf diesen Vorfall und wird am 17. März 2025 im Digitalisierungsausschuss des Stadtrates darüber beraten. Die Fraktionen von Grünen und CDU, mit insgesamt 47 von 90 Sitzen, haben beantragt, verschiedene Fragen zu klären. Dazu gehören etwa die Erreichbarkeit bestimmter städtischer Angebote während des Ausfalls und die geschätzten Kosten, die der Stadt Köln durch eine redundante Erreichbarkeit entstehen würden. Finanzchef Claus van der Velden von Netcologne bezeichnete den Vorfall als „Tag zum Vergessen“.
Ursprung des Problems und technische Details
Nach Angaben von Netcologne war ein „Konfigurationsfehler“ die Ursache für diesen Ausfall. Dieser Fehler führte zu einer Überlastung von Prozessor und Arbeitsspeicher bei zentralen Routern im Kernnetz. IT-Experten bezeichneten die Störung als außergewöhnlich umfangreich und langwierig. Die Behebung des Problems dauerte von 9:00 Uhr bis 17:15 Uhr; die Kunden konnten ab 16 Uhr schrittweise wieder online gehen. Unterdessen stand Netcologne in Kontakt mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der Bundesnetzagentur, um den Vorfall zu analysieren. Ein externer Berater wurde ebenfalls beauftragt, die Ursachen des Fehlers zu bewerten.
Die Komplexität moderner IT-Systeme führt immer wieder zu Netzwerkausfällen, erläutert ap-verlag.de. Zu den häufigsten Ursachen zählen menschliches Versagen, wie etwa Konfigurationsfehler, und die Anforderungen und Komplexität der Systeme selbst. Zuverlässige Überwachung und Verwaltung sind entscheidend für die Minimierung solcher Ausfälle. Dies geschieht zum Teil durch Out-of-Band-Management, das eine Zugänglichkeit zu IT-Geräten auch bei Störungen der üblichen Kommunikationswege gewährleistet.
Reaktionen von Politik und Verbrauchern
Die Reaktionen auf die Störung sind vielschichtig. Die Stadt Köln unterhält ein IT-Notfall- und Problem-Management, das diverse Szenarien abdeckt. Ein Sprecher der Stadt erklärte, dass die Mehrheit der Mitarbeiter trotz des Ausfalls weiterhin arbeiten konnte. In einem dramatischen Notfall könnten zudem alle Feuerwachen der Berufsfeuerwehr und Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr dauerhaft besetzt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
In der Diskussion um Entschädigungen für Betroffene geht die Verbraucherzentrale NRW davon aus, dass Kunden bei kürzeren Störungen keinen Anspruch auf Entschädigung haben. Bei längeren Störungen müssen diese dokumentiert werden; ab dem dritten Tag haben Verbraucher Anspruch auf Entschädigungen. Die Höhe dieser Entschädigungen liegt bei 5 Euro oder 10% des Monatsentgelts für die ersten zwei Tage und erhöht sich ab dem fünften Tag.
Die aktuelle Debatte über den Ausfall wirft grundlegende Fragen zur Zuverlässigkeit von Infrastruktur und den Sicherheitsvorkehrungen auf. Ihre Beantwortung wird möglicherweise weitreichende Folgen für die Politik und die Anbieter im Bereich kritischer Infrastrukturen haben.