
Der Kreis Kleve hat ein entscheidendes Schritt in Richtung nachhaltiger Energiezukunft unternommen, indem er ab sofort umfassende Daten zum Ausbau erneuerbarer Energien online bereitstellt. Diese Informationen sind über die Webseite www.kreis-kleve.de/erneuerbare-energien zugänglich und richten sich an Bürger, Planungsbüros sowie Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Die Kreisverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, Landes- und Kommunal-Daten aufzubereiten, um Städte und Gemeinden einen klaren Überblick über den Stand und die Möglichkeiten des Ausbaus erneuerbarer Energien zu bieten.
Ein zentrales Element dieses Angebots ist ein so genanntes „Dashboard“, das den Ausbau von Photovoltaik auf kommunaler Ebene zeigt. Zudem steht ein Geoportal zur Verfügung, welches Potenziale für Dachphotovoltaik sowie umfassende Informationen zur Freiflächenphotovoltaik darstellt. Eine Übersichtskarte zeigt die Standorte der aktuell betriebenen Windkraftanlagen im Kreis. Der interaktive Zugang über das Geoportal ist auch mobil nutzbar, sodass Nutzer die Möglichkeit haben, spezifische Daten durch Anklicken einzelner Flächen oder Punkte abzurufen. Das Geoportal gewährt zudem die Option, mehrere Karten gleichzeitig auszuwählen und übereinanderzulegen.
Geothermie im Fokus
Ein weiterer bedeutender Aspekt der erneuerbaren Energien ist die Geothermie, die im Kreis Kleve eine zunehmend wichtige Rolle einnimmt. Diese Form der Energiegewinnung nutzt die in der Erdkruste gespeicherte Wärme und wird hauptsächlich zum Heizen eingesetzt, kann jedoch auch zum Kühlen und zur Stromerzeugung verwendet werden. Die Unterscheidung zwischen oberflächennaher und Tiefengeothermie eröffnet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Für detaillierte Informationen zu geothermischen Potenzialen und rechtlichen Rahmenbedingungen steht das Geothermie-Portal IT.NRW bereit, das auch Daten über Wasserschutzgebiete und benötigte Genehmigungen bereitstellt.
Im Herbst und Winter 2023 wurden im Kreis Kleve bereits 2-D Seismik-Untersuchungen durchgeführt. Dadurch sollen wasserführende Schichten analysiert werden, um die Möglichkeiten der Tiefengeothermie zu ermitteln. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat sich zudem zum Ziel gesetzt, bis 2045 etwa 20 % des Wärmebedarfs durch Geothermie zu decken. An dieser Stelle wird ein spezielles Förderprogramm der NRW.Bank zur Unterstützung der Geothermienutzung hervorgehoben. Neben diesen Initiativen werden auch Antragsformulare für die Planung von Wärmepumpenanlagen angeboten.
Beitrag zu Klimaschutz und Versorgungssicherheit
Erneuerbare Energien, die Wind- und Sonnenenergie, Biomasse und Wasserkraft umfassen, leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Sie tragen nicht nur zur Versorgungssicherheit bei, sondern helfen auch, Rohstoffkonflikte zu vermeiden. Das Prinzip beruht auf der Nutzung natürlicher Prozesse und nachwachsender Rohstoffe zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen. Das Umweltbundesamt fördert nicht nur die Entwicklung innovativer Techniken, sondern fordert auch Maßnahmen zur umweltverträglichen Integration erneuerbarer Energien in das Versorgungssystem.
Gesetzliche Grundlagen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung dieser Technologien. Zudem unterstützen die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) den Anstieg des Anteils erneuerbarer Wärme.
Die in Kleve bereitgestellten Daten und Informationen bieten eine wertvolle Ressource, um den nachhaltigen Energieausbau weiter voranzutreiben und die Bürger aktiv in diese wichtige Thematik einzubinden. Die kontinuierliche Ergänzung und Aktualisierung der Daten wird voraussichtlich dazu beitragen, den Umstieg auf erneuerbare Energien lokal zu beschleunigen.