
Am 11. März 2025 findet in Düsseldorf eine bedeutende Veranstaltung zur Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Demokratie statt. Die politische Bildung Nordrhein-Westfalens lädt zu einem Vortrag von Dr. Carina Weinmann von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein. Der Titel des Vortrags „KI und Demokratie“ thematisiert die Chancen und Risiken, die mit der Integration von KI in politische Entscheidungsfindungsprozesse verbunden sind.
Die Veranstaltung beleuchtet vor allem die Gefahren von Filterblasen und Desinformation, die die demokratischen Strukturen untergraben können. Dr. Weinmann stellt die These auf, dass trotz dieser Risiken Künstliche Intelligenz die Möglichkeit bietet, inklusivere Bürgerbeteiligung zu fördern und die Qualität politischer Diskussionen zu erhöhen. Eine Diskussionsrunde, die auf den Vortrag folgt, soll dem Publikum die Möglichkeit bieten, aktiv Fragen zu stellen und über die vorgestellten Themen zu diskutieren.
Einfluss moderner Technologien auf die Demokratie
Technologische Entwicklungen, insbesondere die Künstliche Intelligenz, haben das Potenzial, gesellschaftliches Handeln grundlegend zu verändern. Dies geschieht seit den 1990er Jahren, wobei das Internet und soziale Netzwerke die Organisation von Wissen revolutioniert haben. Insbesondere der Launch von ChatGPT Ende 2022 hat dazu geführt, dass die Diskussion über die möglichen Manipulationen und die Verbreitung von Desinformation durch KI intensiviert wurde, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.
Es wird unterschieden zwischen symbolischer KI, die auf logischen Regeln und Klassifikationen basiert, sowie konnektionistischen Verfahren wie neuronalen Netzwerken. Die Entwicklungen seit 2010 sind durch große Rechenkapazitäten und den Zugang zu enormen Datenmengen geprägt. Generative KI revolutioniert die Informationslandschaft, indem sie textliche, bildliche und videobasierte Inhalte generiert, was jedoch auch die Gefahr von Deep Fakes und manipulierten Informationen mit sich bringt.
Rolle der Bürgerbeteiligung und Herausforderungen
Make.org, eine Civic Tech-Organisation, setzt auf Künstliche Intelligenz als Werkzeug zur Förderung der Demokratie. Ziel ist es, die Bürgerbeteiligung zu stärken, insbesondere durch transparentere und zugänglichere Prozesse. KI-Anwendungen helfen dabei, Diskussionen zu moderieren und den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Zum Beispiel ermöglicht die Plattform Panoramic.ai den Bürger:innen, Fragen zu stellen und auf Basis verlässlicher Daten präzise Antworten zu erhalten.
Dennoch bestehen Risiken. Die Verbreitung von Desinformation, algorithmische Verzerrungen und die Verstärkung bestehender Vorurteile sind ernsthafte Bedenken. Um dem entgegenzuwirken, hat Make.org die Initiative „Democratic Shield“ ins Leben gerufen, welche strengen Regulierungen und verantwortungsbewussten Einsatz von KI verfolgt, um das Vertrauen in demokratische Institutionen zu stärken.
Veranstaltungsdetails und Teilnahme
Die Veranstaltung in Düsseldorf findet im „Reallabor“ in der Zentralbibliothek statt, mit Beginn um 18:30 Uhr. Nach einer Begrüßung durch die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen erfolgt der Vortrag von Dr. Weinmann um 18:45 Uhr. Eine anschließende Diskussionsrunde erlaubt es dem Publikum, aktiv an der Thematik teilzunehmen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung kann per E-Mail an anmeldung(at)politische-bildung.nrw.de erfolgen.
Zusammengefasst verdeutlicht der Vortrag die zweischneidige Natur der Künstlichen Intelligenz im Kontext der Demokratie – ein Werkzeug, das sowohl zur Stärkung der Bürgerbeteiligung beitragen kann, als auch ernsthafte Herausforderungen birgt. Es liegt an der Gesellschaft, verantwortungsvolle Maßstäbe zu setzen.
Mehr Informationen über den Einfluss von KI auf die Demokratie finden Sie bei politische Bildung NRW, ein vertiefendes Studium zum Thema bei Bundeszentrale für politische Bildung sowie Einsichten in die Rolle von KI für die Bürgerbeteiligung bei öffentliche IT.