
Das Museum PastorenScheune in Düdinghausen, ein bekannter Anziehungspunkt für Geschichtsliebhaber, lädt am Sonntag, dem 23. März, um 15 Uhr zu einem besonderen Bildervortrag mit dem Titel „Düdinghausen – das Dorf in Kriegs- und Nachkriegszeit“ ein. Der Referent Horst Frese wird in seinem Vortrag wichtige Themen der regionalen Geschichte beleuchten, die sowohl die dunklen als auch die prägenden Momente dieser schweren Zeit umfassen. Sauerlandkurier berichtet, dass der Vortrag Materialien aus dem Medientisch der neuen Grenzdorf-Ausstellung nutzt.
Die thematischen Schwerpunkte des Vortrags umfassen die Euthanasiefälle im Dorf, die während des Zweiten Weltkriegs etwa 100 Evakuierte sowie die Lebensbedingungen der Dorfbewohner und Soldaten. Auch die Einschüchterungen durch die Nationalsozialisten und die dramatischen Ereignisse der Osterzeit im Jahr 1945 werden thematisiert. Zudem wird auf die Gefallenen und Vermissten eingegangen und der Umgang mit den Ostvertriebenen nach Kriegsende erörtert.
Ein bedeutendes Zeitzeugnis
Vor dem Vortrag wird ein kleiner Imbiss mit Waffeln und Kaffee angeboten. Die Teilnehmerzahl ist auf 50 Personen begrenzt. Interessierte können sich per E-Mail unter info@duedinghausen-hsk.de oder telefonisch unter 0160/8471524 anmelden. Außerdem steht ein Parkplatz an der Oberschledorner Str. 19 zur Verfügung.
Die Erörterung der Euthanasie-Thematik in Düdinghausen ist besonders wichtig im Kontext des berüchtigten Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten, das im Juli 1933 durch das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ initiiert wurde. In diesem Zusammenhang gilt die Zwangssterilisation als eine der ersten Maßnahmen zur Diskriminierung und Vernichtung von Menschen, die nicht den vorgegebenen Rassenidealen entsprachen. Dies führte schätzungsweise zur Zwangssterilisation von 350.000 bis 400.000 Menschen und weitreichenden gesellschaftlichen Folgen. bpb.de erläutert, dass der Begriff „Euthanasie“ von den Nationalsozialisten für die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Krankheiten verwendet wurde.
Die brutalen Praktiken der Euthanasie beinhalteten unter anderem die Tötung von etwa 5.000 Kindern bis 1945 und die gezielte Ermordung von Erwachsenen, genehmigt durch Adolf Hitler selbst. Diese Geschehnisse zeigen das erschreckende Ausmaß der nationalsozialistischen Ideologie, die dazu führte, dass viele Menschenleben als „lebensunwert“ betrachtet wurden, was zu einem massenhaften Verlust an Menschenleben führte. Die Nachkriegsaufarbeitung dieser Verbrechen bleibt bis heute unzureichend, und die Opfer der Zwangssterilisation und Euthanasie haben viele Lasten zu tragen.