Herford

Waffenruhe im Gazastreifen: Hoffnung nach Geiselnfreilassung!

Am 20. Januar 2025 hat Israel nach der Freilassung dreier israelischer Geiseln durch die Hamas 90 palästinensische Häftlinge aus der Haft entlassen. Diese Maßnahme erfolgt im Einklang mit dem jüngst geschlossenen Gaza-Abkommen. Die Informationen stammen von der „Times of Israel“ und der israelischen Gefängnisbehörde. Bei den entlassenen Häftlingen handelt es sich überwiegend um Frauen und Minderjährige, von denen die Mehrheit aus dem Westjordanland stammt, während einige aus Ost-Jerusalem kommen. Laut palästinensischen Berichten wurden einige Häftlinge nach Ramallah gebracht, andere kehrten zu ihren Häusern in Ost-Jerusalem zurück.

In sozialen Medien kursieren Videos, die Menschen in der Nähe von Ramallah jubeln zeigen, als die weißen Busse eintreffen. Israel hatte jedoch Berichten zufolge versucht, Feiern nach der Entlassung der Häftlinge zu unterbinden. Am Vormittag trat mit knapp drei Stunden Verspätung eine Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas in Kraft, die zunächst für sechs Wochen gelten soll. Das Abkommen sieht vor, dass insgesamt 33 Geiseln gegen 1.904 palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden.

Details zur Waffenruhe und den Geiseln

Die ursprünglich für den 19. Januar 2025 um 7:30 Uhr MEZ geplante Waffenruhe konnte nicht wie geplant in Kraft treten. Die Verzögerung wurde durch die verspätete Übermittlung einer Namensliste der Geiseln, die die Hamas freilassen wollte, verursacht. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor betont, die Waffenruhe würde nicht beginnen, solange die Liste nicht vorliegt.

Die Hamas führte die Verzögerung auf technische Probleme vor Ort zurück. Schließlich erhielt Israel die Liste mit den Namen dreier Zivilistinnen, die am Sonntag freikommen sollten. Die Häftlingsfreilassung des Justizministeriums nannte insgesamt 95 Häftlinge, die ebenfalls am Sonntag freikommen sollten, wobei die meisten von ihnen Frauen sind. Unterschiede in den Angaben zur Gesamtzahl der freizulassenden Häftlinge wurden ebenfalls vermerkt: Israel nannte 737, Ägypten hingegen mehr als 1.890.

Kriegsverlauf und politische Reaktionen

Nach Bekanntgabe der Verzögerung kam es zu weiteren Angriffen der israelischen Armee auf Ziele im Gazastreifen, wobei der palästinensische Zivilschutz von mehreren Toten berichtete. Netanjahu gab an, dass Israel bereit sei, die Kämpfe jederzeit wieder aufzunehmen, sollten die Vereinbarungen von der Hamas verletzt werden. Er erhielt Rückhalt von den designierten US-Präsidenten Donald Trump und seinem Vorgänger Joe Biden.

Unterdessen steht Netanjahu innenpolitisch unter Druck. Der Polizei- und Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir kündigte an, aus der Koalition auszutreten. Dies führte dazu, dass zwei weitere Minister aus dem nationalreligiösen Lager zurücktraten. Obwohl Netanjahu dennoch die Mehrheit im Parlament behalten könnte, könnte sich dies ändern, falls weitere Parteien folgen.

Im Rahmen des Abkommens wird eine Verbesserung der Lebensmittelversorgung für den Gazastreifen angestrebt. UN-Angaben zufolge leiden rund 90% der Bewohner des Gazastreifens unter Hunger. Die erste Phase des Abkommens umfasst auch einen Rückzug der israelischen Militärs aus dicht besiedelten Gebieten und die Rückkehr der Einwohner in ihre Wohngebiete im Norden Gazas unter internationaler Aufsicht. Während die Verhandlungen über eine zweite Phase am 16. Tag der ersten Phase beginnen sollen, wird sich die dritte Phase mit dem Wiederaufbau im Gazastreifen und der Rückgabe der Überreste getöteter Geiseln befassen. Die politische Zukunft des Gazastreifens bleibt ungewiss, da Israel eine Zerschlagung der Hamas anstrebt.

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