
Am 6. Januar starteten neue Folgen der beliebten Sozial-Doku „Hartz Rot Gold“ auf RTL2. In der Episode mit dem Titel „Probleme und Lösungen“ stehen Willy und Tanja aus Gelsenkirchen im Fokus. Das Paar verbringt die Sommerzeit auf einem Campingplatz in der Nähe von Hamm-Uentrop. Tanja hat kürzlich einen Antrag auf Bürgergeld beim Jobcenter gestellt, der nun genehmigt wurde. Sie erhält monatlich rund 451 Euro.
Willy hingegen bezieht Erwerbsminderungsrente sowie Grundsicherung. Von den Sozialleistungen werden zudem die Hälfte der Miete, Heizkosten sowie Nebenkosten übernommen. Tanja beschreibt die finanzielle Unterstützung als Erleichterung und äußert, dass sie dank des Bürgergelds nun besser einkaufen gehen kann. Von der Antragstellung bis zur Bewilligung mussten sie vier Monate warten, was die Herausforderungen in ihrem Alltag verdeutlicht.
Bürgergeld – Ein neues Sicherungssystem
Das Bürgergeld wurde zum 1. Januar 2023 eingeführt und ersetzt das Arbeitslosengeld II, auch als Hartz IV bekannt. Es ist kein neues Sozialleistungssystem, sondern eine Modifikation des bestehenden Sozialgesetzbuches II (SGB II). Anspruch auf Bürgergeld haben erwerbsfähige Personen, die das 15. Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht haben und die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Die Jobcenter sind für die Auszahlung und die Bedarfsprüfung zuständig. Der Antrag auf Bürgergeld setzt einen Nachweis der Hilfebedürftigkeit voraus und umfasst verschiedene Regelbedarfe für Lebensunterhalt, Unterkunft und Heizkosten, die jährlich überprüft und angepasst werden.
Tanja und Willy zeigen, wie staatliche Sozialleistungen ein existenzsicherndes „Auffangnetz“ bieten, besonders in Zeiten unverschuldeter Notlagen, etwa aufgrund von Jobverlust oder chronischen Krankheiten. Die Leistungsarten im Sozialhilfe-System sind vielfältig und reguliert im Zwölften Buch Sozialgesetzbuch, welches verschiedene Hilfen vorsieht, darunter die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Sozialhilfe und Grundsicherung – Die Unterschiede
Die Sozialhilfe umfasst Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter sowie Hilfen in besonderen Lebenslagen. Anspruch auf diese Sozialleistungen haben hauptsächlich „nicht erwerbsfähige“ Personen, die weniger als drei Stunden täglich arbeiten können. Die Grundsicherung wendet sich an Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind zu arbeiten oder das Rentenalter erreicht haben. Wenn es keine ausreichenden Leistungen aus anderen Sozialversicherungssystemen gibt, oder Angehörige nicht unterstützen können, kann Grundsicherung beantragt werden.
Tanja und Willy müssen sich nicht nur mit den hektischen Lebensumständen auseinandersetzen, sondern auch mit der Bürokratie rund um die Antragstellung für verschiedene Sozialleistungen. Die Unterscheidung zwischen Bürgergeld, Grundsicherung und Sozialhilfe ist nicht immer einfach. Zudem müssen unterschiedliche Anträge bei jeweiligen Leistungsträgern gestellt werden, was zusätzlichen Stress verursacht, wie Tanja betont.
Die neuen Folgen von „Hartz Rot Gold“ senden montags bis freitags um 16:05 Uhr im TV und sind auch in der Mediathek bei RTL+ verfügbar. Diese Doku beleuchtet die alltäglichen Herausforderungen und Fragen begegnen, die viele Menschen in Deutschland aufgrund fehlender finanzieller Sicherheit erleben.