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Israel greift an: Massive Militäroperation in Dschenin!

Israel hat einen umfassenden Militäreinsatz gegen militante Palästinenser im Westjordanland gestartet, kurz nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gazastreifen. Der Einsatz, der auf die Stadt Dschenin abzielt, gilt als die größte Militäraktion im Westjordanland seit zwei Jahrzehnten. Er wurde unter dem Namen „Iron Wall“ (Eiserne Mauer) geführt und hat bereits tragische Folgen. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium sind mindestens 10 Personen ums Leben gekommen und über 40 wurden verletzt. Der Gouverneur von Dschenin, Kamal Abu al-Rub, sprach von einer „Invasion“, bei der unter anderem Apache-Helikopter und militärische Fahrzeuge eingesetzt wurden, während palästinensische Sicherheitskräfte sich zurückzogen. Dieser Einsatz spiegelt die eskalierenden Spannungen im Westjordanland wider, insbesondere seit dem Überfall der Hamas im Oktober 2023, bei dem viele Palästinenser ums Leben kamen und die Sicherheitslage im Gebiet sich weiter verschärfte.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Einsatz als „umfangreich und bedeutsam“ im Kampf gegen den Terrorismus. Auch der Generalstabschef der israelischen Armee, Herzi Halevi, kündigte weitreichende Anti-Terror-Operationen an, begründete jedoch gleichzeitig seinen Rücktritt als Armeechef mit dem Versagen beim Schutz vor dem Terrorüberfall der Hamas. Dies zeigt die inneren Spannungen innerhalb des israelischen Militärs und der Regierung, die unter Druck stehen, die zunehmende Gewalt im Westjordanland zu kontrollieren. In den letzten Monaten wurden allein im Westjordanland mehr als 620 Palästinenser bei Militäraktionen und Auseinandersetzungen getötet, seit dem Überfall der Hamas sind insgesamt 828 Palästinenser ums Leben gekommen.

Die Reaktionen und die Situation der israelischen Siedler

Die Offensive gegen Dschenin ereignet sich vor dem Hintergrund einer alarmierenden Zunahme von Angriffen durch radikale jüdische Siedler. Diese haben in den letzten Monaten vermehrt palästinensische Zivilisten angegriffen, während der US-Präsident Trump Sanktionen gegen diese Siedler aufgehoben hat. Palästinensische Behörden äußerten Befürchtungen über eine mögliche Eskalation der Gewalt durch die jüdischen Siedler, während die Hamas zur „Generalmobilisierung“ aufrief und den Angriff auf Dschenin als Anlass zur Rückkehr in den Kampf darstellte. Unterdessen gab es einen Messerangriff in Tel Aviv, bei dem vier Personen verletzt wurden und der von den Behörden als terroristischer Akt bezeichnet wurde. Der Täter, ein marokkanischer Staatsbürger mit US-Aufenthaltsgenehmigung, wurde von Passanten erschossen. Die Hamas kennzeichnete den Täter als Märtyrer und stellte die Tat als Reaktion auf die militärischen Aktionen in Dschenin dar.

Die israelische Armee hat dafür erwogen, nicht nur militärische Ziele anzugreifen, sondern auch die Infrastruktur in der Region zu destabilisieren. Häufig wurden Zufahrtswege zu Dschenin und Tulkarem gesperrt und das Militär hat sogar Krankenhäuser umstellt, was humanitäre Bedenken aufwirft. Dies alles geschieht in einem Kontext, in dem seit dem Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten etwa 150 Anschläge auf Israelis aus dem nördlichen Westjordanland verübt wurden. Der Verweis des israelischen Außenministers Israel Katz auf einen „Krieg in jeder Hinsicht“ betont die Dringlichkeit, mit der die israelische Führung die Situation zu beenden versucht.

Die militärischen Aktionen in Dschenin haben die Spannungen zwischen den Konfliktparteien weiter angeheizt, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge. Der UN-Sicherheitsrat hatte bereits 2016 erklärt, dass die israelischen Siedlungen im Westjordanland internationales Recht verletzen.

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