
Die Sauerland Distillers GmbH, bekannt für ihren „Woodland Gin“, hat am Ende Januar 2025 Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzantrag wurde am 12. Februar 2025 eröffnet, und Thomas Neumann wurde als Insolvenzverwalter eingesetzt. Trotz dieser finanziellen Schwierigkeiten wird der Betrieb, unter der Leitung von Olaf Baumeister, der das Unternehmen übernimmt und mit seinem Gastronomie-Unternehmen verbindet, fortgesetzt. Die Destillerie, deren Standort und Lagerhalle in Hagen bleiben, setzt die Produktion und den Vertrieb ihres bekanntesten Produkts sowie des „Woodland Vodka“ fort, wie merkur.de berichtet.
Dr. Moritz Dimde, der Geschäftsführer der GmbH, führt den Rückgang der Umsätze, als Hauptursache für die Insolvenz, auf das schwierige Konsumklima in Deutschland zurück. Viele Verbraucher geben aufgrund der hohen Lebensmittelpreise weniger Geld für Premium-Produkte wie Gin aus. Diese Situation hat auch dazu geführt, dass der Umsatz des Unternehmens von 2023 auf 2024 auf die Hälfte gefallen ist. Im Jahr 2020 hatte der „Woodland Gin“ jedoch noch zahlreiche Auszeichnungen gewonnen und 50.000 Flaschen verkauft.
Herausforderungen auf dem Spirituosenmarkt
Die Probleme der Sauerland Distillers GmbH spiegeln die allgemeine Lage im Spirituosenmarkt wider, die stark von Inflation, Energiepreisen und Kostendruck betroffen ist. Laut spirituosen-verband.de blieb der Umsatz im Lebensmittel-Einzelhandel stabil, dennoch ist ein leicht rückläufiger Absatz bei spirits festzustellen, wobei rund 690 Millionen Flaschen pro Jahr in Deutschland angeboten werden.
Im Jahr 2023 kauften 67% der deutschen Haushalte mindestens einmal Spirituosen. Die beliebtesten Produkte sind klassische Importmarken sowie nationale und regionale Spirituosen, was zeigt, dass der Markt nach wie vor umsatzstark ist, auch wenn der Pro-Kopf-Konsum um 0,1 Liter auf 5,1 Liter gesunken ist.
In diesem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld bleibt Baumeister optimistisch und sieht eine positive Zukunft für die Sauerland Distillers GmbH. Es wurden bereits Gespräche mit der Hauptgläubigerin geführt, um die finanzielle Basis des Unternehmens zu sichern, berichtet ruhr24.de.
Der halbe Liter „Woodland Gin“ wird für etwa 40 Euro angeboten, was in Kombination mit hohen Lebenshaltungskosten die Verkaufszahlen weiter beeinträchtigt. Aktuell nimmt das Unternehmen keine weiteren Bestellungen an, was die Unsicherheit im Markt zusätzlich verstärkt.