
Am 9. März 2025 trat der Kabarettist Hagen Rether mit seinem Programm „Liebe“ in der bis auf den letzten Platz gefüllten Stadthalle Verden auf. Die dreieinhalbstündige Vorstellung, die lange Pausen beinhaltete, beeindruckte das Publikum durch ihren bitterbösen Monolog und überraschende Elemente, darunter ein Flügel, der mit Bananen beladen war. In seinem Programm thematisierte Rether eindringlich die Konsequenzen des Klimawandels, insbesondere die steigenden Temperaturen und deren verheerende Effekte auf alte Menschen.
Die Darbietung bot eine kritische Analyse der gesellschaftlichen Situation in Deutschland. Rether stellte fest, dass die Deutschen oft mit Innovationsangst und einer bemerkenswerten Trägheit reagierten, was zahlreiche Herausforderungen wie Versteppung, Überflutung und Gewalt angeht. Seine scharfsinnige Kritik zielte auch auf die politischen Entscheidungsträger ab, die er dafür rügte, unrealistische Versprechungen zu machen und das Wahlverhalten der Bürger in eine negative Richtung zu lenken. Er wagte es sogar, die Grünen als „Verbotspartei“ zu kritisieren, die den Menschen liebgewonnene Freiheiten entziehen wollte, und stellte grundlegende Fragen zur Freiheit und Wahrnehmung der Wahrheit in einer zunehmend komplexen Welt.
Klimawandel und Migration
Rether brach mit seiner Veranstaltung auch auf das Thema Migration und der damit verbundenen gesellschaftlichen Probleme, die stark durch den Klimawandel beeinflusst werden, in das Gespräch. Zahlreiche Zahlen zur Migrationsdebatte wurden in den Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Problematiken eingeordnet. Diese Aspekte weisen auf eine alarmierende Trendwende hin, insbesondere in Anbetracht des Anstiegs von Klimamigranten. Der Klimawandel kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss in Kombination mit Menschenrechten und den Herausforderungen der Migration gesehen werden. Ein Paradigmenwechsel in der Betrachtung dieser Themen ist notwendig.
Forschung der United Nations University Institute for Environment and Human Security sowie des AXA Research Fund hat gezeigt, dass traditionelle und staatliche Rechtssysteme oft Konflikte bei der Umsetzung internationaler Klimagesetze, wie dem Pariser Abkommen von 2015, schaffen. Es wird betont, dass Migration als ein positiver, jedoch herausfordernder Prozess betrachtet werden muss, der besonders durch Umweltfaktoren sowie gesellschaftliche Konflikte angestoßen wird. Die Notwendigkeit, Migration anzugehen, ist drängend, da diese Problematik in regionalen Ansätzen effektiver sein kann als in globalen Vereinbarungen.
Gesellschaftliche Verantwortung und Ausblick
Trotz der Komplexität der Themen und der düsteren Aussichten, die Rether präsentierte, reagierte das Publikum mit großer Zustimmung. Viele in der Zuschauerschaft empfanden eine starke Identifikation mit seinen Worten. Eine Dame äußerte, dass Rether ihr „aus der Seele spreche“. Mit seiner abschließenden Botschaft, die Menschen nicht zu Resignation sondern zum Handeln aufruft, machte er deutlich, dass eine positive Wende möglich ist, wenn sich die Gesellschaft aktiv für Veränderung einsetzt.
Zum Ende der Veranstaltung, die mit Standing Ovations abgeschlossen wurde, hinterließ Rether sein Publikum nicht nur nachdenklich, sondern auch motiviert, aktiv an der Bewältigung der Herausforderungen zu arbeiten, die sowohl der Klimawandel als auch gesellschaftliche Spannungen mit sich bringen.