
Der renommierte deutsche Opernsänger Peter Seiffert ist am Montag im Alter von 71 Jahren in seiner Wahlheimat bei Salzburg verstorben. Der Tod des gestandenen Heldentenors wurde sowohl von den Bayreuther Festspielen als auch von seiner Künstler-Agentur Hilbert bestätigt. Seiffert litt an einer schweren Krankheit, deren Auswirkungen schließlich zu seinem Tod führten.
Geboren 1954 in Düsseldorf als Sohn des Sängers und Schlagerkomponisten Helmut Seiffert, begann seine Karriere in den späten 1970er Jahren an der Deutschen Oper am Rhein. Seiffert war bekannt für sein außergewöhnliches Talent, das ihm viele bedeutende Engagements an internationalen Opernhäusern sicherte, darunter in Wien, Mailand, London und New York. Er hinterließ insbesondere auf den Bayreuther Festspielen, wo er von 1996 bis 2005 die Titelpartie in Wagners „Lohengrin“ sowie den Walther von Stolzing in „Die Meistersinger von Nürnberg“ verkörperte, einen bleibenden Eindruck.
Beeindruckende Karriere und Kulturbeiträge
Seifferts Karriere war von zahlreichen Höhepunkten geprägt. Er war für seine leichtgängige Stimme und die Fähigkeit, tiefe emotionale Nuancen in seinen Interpretationen zu vermitteln, berühmt. Zu seinen Paraderollen zählten neben den Wagnerschen Helden wie Parsifal, Tannhäuser und Tristan auch die Titelpartie in Verdis „Otello“. Seine stimmliche Kondition war bemerkenswert; er trat mit gleicher Frische auf, unabhängig von der Dauer seines Auftritts.
Von 1982 bis 1992 war Seiffert Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin, wo seine internationale Karriere mit der Rolle des Lohengrin begann. Er trat erstmals 1983 an der Bayerischen Staatsoper auf, unter anderem als Fenton in „Falstaff“ und als Nureddin in „Barbier von Bagdad“. Seine Meisterschaft in Wagner-Partien setzte Maßstäbe, und er wurde häufig als Kammersänger der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin ausgezeichnet. 1999 erhielt er eine besondere Ehrung als „Sänger des Jahres“ beim Echo-Klassik.
Ein Mensch mit Herz
Abseits der Bühne war Peter Seiffert als unkomplizierter, unterhaltsamer und großherziger Mensch bekannt. Seine tiefgründigen Interpretationen von Wagner-Partien und seine Fähigkeit, mit Kopf und Herz zu singen, machten ihn zu einer prägnanten Figur in der Opernwelt. In einem Nachruf würdigten die Bayreuther Festspiele ihn als „großen Sänger“ mit einer außergewöhnlichen Tenorstimme.
In Erinnerung an Peter Seiffert wird am 16. April 2025 eine Sondersendung in der Reihe „Klassik-Stars“ von 18:03 bis 19:00 Uhr auf BR-KLASSIK ausgestrahlt. Außerdem findet eine weitere Sendung namens „Leporello“ am selben Tag ab 16:05 Uhr statt, die ebenfalls seinem Vermächtnis gewidmet ist.