
Am Mittwoch, den 12. März 2025, kommt es im Kreis Recklinghausen zu einem umfassenden Streik im Öffentlichen Dienst, der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufen wurde. Dieser Streik betrifft vor allem die Busse der Vestischen, deren gesamter Linienbetrieb für 24 Stunden eingestellt wird. Zudem sind die Kundencenter der Vestischen von der Schließung betroffen, was erhebliche Einschränkungen für die Bevölkerung bedeutet. Verdi kämpft mit diesem Aktionstag für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Sektor. Die Gewerkschaft hat in den vergangenen Tarifrunde kein Angebot seitens der Arbeitgeber erhalten, was den jetzigen Streik zusätzlich befeuert hat, da die Löhne der Beschäftigten stark an die Entwicklungen im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVÖD) gekoppelt sind.
Aber nicht nur der öffentliche Nahverkehr wird durch den Streik beeinträchtigt. Auch die Stadtverwaltungen, Kitas und die Müllabfuhr sind betroffen. In den Bürgerbüros in Marl und Dorsten ist lediglich ein Notbetrieb eingerichtet. Ein Großteil der städtischen Kitas bleibt geschlossen, während einige nur eine Notbetreuung anbieten können. Die Schulen hingegen sind nicht direkt betroffen, der Unterricht findet planmäßig statt, jedoch sind die Hausmeister und Reinigungskräfte zum Streik aufgerufen. Dies könnte potenziell Auswirkungen auf die Sauberkeit und die Logistik innerhalb der Schulen haben.
Auswirkungen auf die Müllabfuhr und die Gesellschaft
Ein besonders kritisches Thema sind die Müllabführdienste, die in fast allen Städten aufgrund des Streiks ausfallen. Bereits seit Montag streikt die Müllabfuhr in Recklinghausen. Bürgerinnen und Bürger müssen sich darauf einstellen, dass keine Garantie für eine nachträgliche Leerung der Mülltonnen besteht. Dies könnte in den kommenden Tagen zu einem ernsthaften Problem in der Abfallentsorgung führen, besonders in städtischen Gebieten mit hohen Einwohnerzahlen.
Angesichts dieser Rahmenbedingungen wird eine große Streik-Demonstration in Gelsenkirchen erwartet. Bis zu 5.000 Teilnehmer aus Recklinghausen und den umliegenden Städten könnten sich versammeln, um lautstark für ihre Forderungen einzutreten. Der Beginn dieser Demonstration ist für 9 Uhr angesetzt. Das zentrale Ziel des Streiks ist es, Druck auf die anstehenden Tarifverhandlungen auszuüben, die am Freitag, dem 14. März, stattfinden sollen.
Hintergründe und Forderungen
Die beschäftigten im Öffentlichen Verkehr stehen einem stetig wachsenden Druck gegenüber. Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von Verdi, hebt die problematische Situation der Beschäftigten hervor, die unter einem Mangel an Personal leiden, was zu erhöhter Arbeitsverdichtung und Stress führt. Angesichts des bevorstehenden Renteneintritts vieler Beschäftigter bleibt oft nur eine kurzfristige Einstellung neuer Mitarbeiter, da die Löhne als nicht ausreichend erachtet werden. Hohe Krankenstände und häufige Ausfälle von Bussen und Bahnen sind die Folge dieser schwierigen Bedingungen.
Die Forderungen der Gewerkschaft sind klar: eine deutliche Lohnsteigerung und eine Entlastung im kommunalen Nahverkehr. Insgesamt sind 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen von den Warnstreiks betroffen, was die Dimension und die Bedeutung dieses Streiktags unterstreicht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation und die Tarifverhandlungen weiter entwickeln werden und ob die Forderungen der Beschäftigten Gehör finden werden. Währenddessen sind die Auswirkungen auf die Bevölkerung bereits spürbar und werden in den nächsten Tagen nochmals zunehmen.