
Im aktuellen Handelskonflikt zwischen den USA und Kanada gibt es erste Anzeichen deeskalierender Maßnahmen. Heute, am 11. März 2025, berichten verschiedene Medien über die vorläufige Beilegung eines Konflikts, der sich rund um die Stromexporte aus der kanadischen Provinz Ontario drehte. Ontario hatte einen Aufschlag von 25 Prozent auf Stromexporte in mehrere US-Bundesstaaten angekündigt. Diese Entscheidung führte zu einer empörten Reaktion von US-Präsident Donald Trump, der mit zusätzlichen Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte drohte. Laut Radio Ennepe Ruhr wies Trump seinen Handelsminister Howard Lutnick an, Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Kanada zu erheben, was in der Summe einen Gesamtzoll von 50 Prozent ergeben würde.
Auf den Druck der US-Regierung hin führten Premier Doug Ford von Ontario und Handelsminister Lutnick ein produktives Gespräch, das darauf abzielte, den Konflikt zu entschärfen. Beide Politiker planen ein Treffen am 13. März in Washington, um das Freihandelsabkommen USMCA zu diskutieren. In einem überraschenden Schritt erklärte sich Ontario bereit, den umstrittenen Aufschlag auf Stromexporte nach Michigan, New York und Minnesota auszusetzen. Diese Einigung könnte den Druck auf die Trump-Administration vermindern, da das Weiße Haus bestätigte, dass keine zusätzlichen Zölle gegen Kanada eingeführt werden.
Zollerhöhungen im Kontext
Im Hintergrund dieser Auseinandersetzung steht eine Vielzahl an Zollerhöhungen, die Trump in den letzten Monaten vorangetrieben hat. Bereits am 4. Februar 2025 wurden Zollerhöhungen auf die Einfuhr von Stahlerzeugnissen um 25 Prozent und Aluminium um 10 Prozent angekündigt, was die Position der USA im Handelskonflikt weiter anheizte. Trump beruft sich auf den Trade Expansion Act von 1962 sowie den International Emergency Power Act von 1977, um seine Handlungen zu legitimieren. Diese gesetzliche Grundlage erlaubt es dem Präsidenten, ohne umfangreiche Verfahren zu agieren und Zölle einzuführen, die oftmals als Teil der nationalen Sicherheitsinteressen gerechtfertigt werden.
Besonders die Stahlindustrie wurde in einer Untersuchung des US Department of Commerce als potenzielle Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft. Trump betont, dass exzessive Importe von Stahl und Aluminium den US-Markt destabilisieren können. Parallel zu diesen Entwicklungen drohte China mit rechtlichen Schritten in der WTO, nachdem es am 5. Februar 2025 ein Verfahren gegen die USA eingeleitet hatte, um Trumps Zolleinflüsse zu hinterfragen, die auf nationale Sicherheitsgründe basieren.
Ein Blick auf die unteren Handelsbeziehungen zeigt, dasszwischen den USA und China seit März 2018 ein intensiver Handelskonflikt besteht. Dieser Konflikt beinhaltete anfängliche Strafzölle und eine Vielzahl von Verhandlungen, die auf eine Modifikation der chinesischen Wirtschaftspolitik abzielten. Trotz einiger Fortschritte durch das Phase One Trade Agreement blieben viele Fragen und Unsicherheiten unbeantwortet, die sich negativ auf die Produkte und Unternehmen in den USA auswirkten. Kritiker warnen, dass solche protektionistischen Maßnahmen letztlich den wirtschaftlichen Fortschritt der USA gefährden.