
Fünf norwegische Skispringer und Teammitglieder wurden heute vom Weltverband FIS vorläufig gesperrt. Die Entscheidung kommt im Zuge eines aufsehenerregenden Skandals um mutmaßliche Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren. Betroffen sind die Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang, Teamtrainer Magnus Brevig, Assistenztrainer Thomas Lobben sowie Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Der FIS-Generalsekretär Michel Vion äußerte, dass die Situation sowohl beunruhigend als auch enttäuschend sei und bestätigte, dass eine umfassende Untersuchung eingeleitet wurde.
Diese Maßnahmen folgen auf anonym gefilmte Videos, die das norwegische Team dabei zeigen, wie Wettkampfanzüge unzulässig bearbeitet wurden. In den Aufnahmen ist zu erkennen, dass eine nicht erlaubte Naht zur Steigerung der Stabilität an den Anzügen angebracht wurde. Die FIS hat sämtliche Anzüge, die während der Weltmeisterschaften in Trondheim 2025 getragen wurden, auf Ersuchen der Ermittler beschlagnahmt.
Reaktionen und weitere Maßnahmen
Die fünf suspensierten Personen sind bis zum Abschluss des Ermittlungs- und Urteilsverfahrens von allen FIS-Veranstaltungen und nationalen Skiverband-Veranstaltungen ausgeschlossen. In einer bemerkenswerten Wendung, wurde Co-Trainer Thomas Lobben bereits gefeuert. Der norwegische Skiverband kündigte außerdem an, dass Marius Lindvik und Johann Andre Forfang trotz dieser Vorfälle beim anstehenden Weltcup am Holmenkollen in Oslo antreten werden.
Die FIS hat die Angelegenheit als „ernste Angelegenheit“ eingestuft und arbeitet eng mit einer Ethik- und Compliance-Kommission sowie der Administration zusammen, um die Untersuchung voranzutreiben. Vion hat darüber hinaus mögliche drastische Änderungen der Ausrüstungsvorschriften angedeutet, um zukünftigen Betrugsfällen vorzubeugen. Dieses Thema ist von besonderem Interesse, da der norwegische Verband auch angekündigt hat, dass Lindvik und Forfang an der Wettkampfserie Raw Air in Holmenkollen und Vikersund teilnehmen werden, zusammen mit Teamkollege Kristoffer Eriksen Sundal, der ebenfalls aus dem Wettbewerb entfernt wurde.
Der Skandal hat bereits zu personellen Konsequenzen geführt, da Trainer Magnus Brevig, der Anzugschneider Adrian Livelten und Co-Trainer Lobben alle vom norwegischen Verband suspendiert wurden. Dieser Vorfall stellt eine erhebliche Belastung für das norwegische Skisprungteam dar und könnte langfristige Auswirkungen auf die Vertrauensverhältnisse im Sport haben. Radio Ennepe Ruhr berichtet über die vorläufigen Sperrungen und die laufenden Untersuchungen der FIS. Weitere Details zu diesem Skandal finden sich bei Sportschau.