Duisburg

Fahrradfahren in Duisburg: Massive Mängel – Radwege gefährden Sicherheit!

Im Rahmen einer umfangreichen Umfrage hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Duisburg im Herbst 2024 die größten Mängel beim alltäglichen Radfahren erfasst. Ziel war es, ein umfassendes Bild über die Bedingungen für Radfahrende in der Stadt zu gewinnen. Insgesamt haben 51 Personen über Fragebögen oder online 135 Meldungen eingereicht, die aus allen Stadtbezirken, mit Ausnahme von Walsum, stammen. Die Ergebnisse bieten einen alarmierenden Einblick in die Herausforderungen und Gefahren, mit denen Radfahrende täglich konfrontiert sind.

Die häufigsten Mängel beim Radfahren in Duisburg sind erschreckend klar. 43 Meldungen betrafen radwegbezogene Probleme wie defekte Oberflächen, parkende Fahrzeuge und zugewachsene Wege. Weiterhin wurden 22 Meldungen zu baulich unzulänglichen Radwegen und Radweglücken sowie 10 Meldungen über das abrupte Ende von Radwegen und die ungesicherte Ableitung auf die Straße eingereicht. Ein weiteres häufig genanntes Problem war der schlechte Straßenbelag an Stellen ohne Radweg, was ebenfalls in 10 Meldungen erwähnt wurde.

Gefährliche Situationen und Infrastrukturprobleme

Ähnlich besorgniserregend sind die 12 Meldungen über die unzulängliche Verkehrsführung, die Radfahrende an stark befahrenen Straßen oft in Gefahr bringen. Auch gefährliche Kreuzungen und Kreisverkehre wurden mit 19 Meldungen als problematisch identifiziert. Ein mangelndes Angebot an sicheren Abstellmöglichkeiten, welches in 6 Meldungen thematisiert wurde, sowie fahrradunfreundliche Ampelschaltungen, die 7 Meldungen erhielten, verstärken die Missstände weiter.

Ein Beispiel aus Rheinhausen verdeutlicht die kritische Situation: Schutzstreifen werden dort von Kraftfahrzeugen befahren, obwohl sich in der Nähe Schulen befinden und eine Tempolimit von 30 km/h gilt. In Meiderich endet ein Radweg abrupt auf einem Gehweg, der für Radfahrende zu schmal ist und nicht ausreichend beschildert wird. Des Weiteren wird der Lebensgefährliche Zustand eines Kreisverkehrs in Ruhrort beschrieben, der die Sicherheit der Radfahrenden stark gefährdet.

Forderungen und Ausblick

Der ADFC plant, die gemeldeten Mängel vor Ort zu begutachten und eine konsolidierte Liste der Beschwerden an die Stadtverwaltung sowie an die politischen Entscheidungsträger zu übermitteln. Besonders betont wird die Notwendigkeit von Sofortmaßnahmen für gefährliche Stellen sowie der Einsatz eines realistischen Plans zur Verbesserung der Infrastruktur.

Neben der lokalen Umfrage stellte der ADFC im Rahmen des Fahrradklima-Tests auch die allgemeine Zufriedenheit der Radfahrenden in Deutschland auf. Dieser Test fand im Zeitraum von September bis November 2024 statt und wird im Frühjahr 2025 ausgewertet. Die Ergebnisse bieten lebensnahe Rückmeldungen von Radfahrenden, die für Verkehrsplaner und politische Verantwortliche von großer Bedeutung sind. Es ist die elfte Durchführung dieser umfassenden Befragung, die durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gestützt wird und eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit darstellt.

Parallel dazu bestätigt eine europaweite Studie zur Verkehrssicherheit in Städten, dass deutsche Städte im internationalen Vergleich zwar relativ sicher sind, jedoch bei der Sicherheit von Radwegen deutliche Verbesserungen notwendig sind. Während in Städten wie Berlin und Köln weniger als 50% der Befragten die Radwege als sicher empfinden, erzielt München mit 62% die beste Bewertung. Die Ergebnisse verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, um die Radinfrastruktur in deutschen Städten zu erhöhen und zu verbessern, und unterstreichen die anhaltenden Forderungen von Radfahrenden nach sichereren und bequemeren Verkehrsbedingungen in Duisburg und anderen Städten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
duisburg.adfc.de
Weitere Infos
fahrradklima-test.adfc.de
Mehr dazu
adfc.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert