
Die Auflösung der Deko-Kette Depot scheint sich unvermeidlich zu gestalten. Die Gries Deco Company GmbH, die hinter der Marke steht, hat intern bereits Kündigungen für alle 3.300 Angestellten in ihren 275 Filialen zum 31. Mai 2025 eingeleitet. Bis spätestens in 14 Tagen müsste ein Investor gefunden werden, um das Unternehmen zu retten, andernfalls droht das endgültige Aus für die Filialen in Deutschland und der Schweiz. Derzeit arbeitet Depot im Insolvenzverfahren, das seit September 2024 läuft, da ein ursprünglich angepeilter Geldgeber abgesprungen ist, wie tz.de berichtet.
Die aktuelle Situation der Gries Deco Company stellt einen dramatischen Rückgang dar. Im Jahr 2019 beschäftigte das Unternehmen noch 5.200 Mitarbeiter in 536 Filialen. Zum aktuellen Zeitpunkt wurden bereits 47 Filialen in Deutschland geschlossen, mit weiteren 20 Schließungen, einschließlich neun in Nordrhein-Westfalen, die angekündigt wurden. Zudem meldete Depot Anfang des Jahres Konkurs in der Schweiz an, wo 300 Angestellte in 34 Filialen beschäftigt waren, so merkur.de.
Investoren und mögliche Übernahmen
Gries Deco Company geht aktiv mit potentiellen Investoren in Gespräche. Unter den Interessenten wird Tedi genannt, der plant, seine Filialanzahl von 3.300 auf 5.500 zu erweitern. Tedi möchte zudem die Ketten Pfennigpfeifer und Kodi übernehmen, jedoch fordert das Unternehmen den Rückzug der Altgesellschafter, um Depot-Filialen zu erwerben. Eine offizielle Anmeldung dieser Übernahme beim Bundeskartellamt steht noch aus und muss Berücksichtigung der kartellrechtlichen Vorgaben finden, wie von merkur.de berichtet.
Aktuell gibt es jedoch keinen konkreten Käufer, und die Zukunft der Depot-Filialen bleibt ungewiss. In den Filialen selbst sind bereits Abschiedsangebote zu lesen: Plakate verkünden „Wir schließen!“ und „Alles reduziert!“, während in einer Niederlassung im Tal ein Rabatt von 30 Prozent auf alles angeboten wird. Die geschätzten Jahresumsätze sind ebenfalls stark gefallen: 2023 erzielte die Gries Deco Company noch etwa 390 Millionen Euro, ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren, in denen das Unternehmen bis zu 575 Millionen Euro erwirtschaftete, so destatis.de.
Fazit und Ausblick
Die nächsten Tage und Wochen sind entscheidend für die Zukunft von Depot und seiner Beschäftigten. Sollte es nicht gelingen, die erforderlichen finanziellen Mittel zu akquirieren, bleibt die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Unternehmen seine Aktivitäten einstellen muss. Die Mitarbeiter, die über Jahre hinweg für das Unternehmen tätig waren, stehen nun vor einer unsicheren Zukunft, während die Öffentlichkeit das Geschehen aufmerksam verfolgt. In München sind beispielsweise fünf Depot-Filialen betroffen, was die Sorge unter Anwohnern und Kunden erhöht, dass eine lange etablierte Marke möglicherweise bald Geschichte sein könnte.