
In Düsseldorf sorgt seit heute ein bemerkenswertes Ereignis für Aufsehen: Ein Merkel-Double wurde in einer schwarzen Limousine vor dem Kunstpalast präsentiert. Generaldirektor Felix Krämer führte das Double durch die neu eröffnete Ausstellung mit dem Titel „Mama. Von Maria bis Merkel“. Diese Ausstellung, die vom 11. März bis zum 3. August zu sehen ist, beschäftigt sich eingehend mit den vielfältigen Vorstellungen vom Muttersein und den damit verbundenen gesellschaftlichen Erwartungen.
Die Ausstellung zeigt über 120 Werke, die einen Zeitraum vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart abdecken. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen der Gottesmutter Maria, sowie moderne Videoinstallationen und Fotografien. Auch alltagsnahe Objekte wie ein Tripp-Trapp-Kinderstuhl und sogar eine schwangere Barbie-Puppe sind Teil der inszenierten Themenvielfalt. Zudem finden sich in der Sammlung Abbildungen und Zeitungsartikel über „Mutti“ Angela Merkel, die oft als „Mutter der Nation“ bezeichnet wird, obwohl sie selbst keine Kinder hat. RP Online berichtet, dass die Ausstellung in acht thematischen Kapiteln gegliedert ist, die verschiedene Aspekte der Mutterschaft beleuchten.
Gesellschaftliche Wahrnehmung der Mutterschaft
In der Ausstellung reflektieren die Kuratorinnen Linda Conze, Westrey Page und Anna Christina Schütz kritische Perspektiven auf die gesellschaftlichen Normen rund um die Mutterschaft. So brechen verschiedene Künstlerinnen mit den tradierten Klischees der idealen Mutter. Ein Beispiel ist eine Skulptur von Camille Henrot, die auf provokante Weise eine Frau in eine Milchpumpe verwandelt. Die Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen wie Katharina Bosse stellen zudem die Assoziation von „Mutter Natur“ infrage.
Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist es, auch über den Kinderwunsch und die Selbstbestimmung zu diskutieren. Hierzu werden unter anderem ein originales Nazi-Mutterkreuz und der Song „Unbeschreiblich weiblich“ von Nina Hagen präsentiert. Historische Werke, wie die von Käthe Kollwitz und Hannah Höch, thematisieren den Verlust und die Entscheidung zur Abtreibung, wodurch ein weiterer wichtiger Aspekt der Mutterschaft zur Sprache kommt. Besonders auffällig ist ein Gemälde von Gabriel von Max aus dem Jahr 1877, das eine Mutter darstellt und den Titel „Die Kindesmörderin“ trägt.
Kunst und Mutterschaft im Dialog
Der Themenband „Mutter-schafft“ von Kunstkritikerin Larissa Kikol beleuchtet die aktuellen Herausforderungen und Darstellungen der Mutterschaft in der Kunst. Über das Tabuthema „Mutterschaft“ im Kunstbetrieb spricht Kikol in einem Gespräch mit Alexandra Friedrich unter anderem über die geringe Zahl erfolgreicher Künstlerinnen, die gleichzeitig Mütter sind. Ein Thema, das für viel Gesprächsstoff sorgt, ist die Frage nach der Vereinbarkeit von Kunst und Mutterschaft, die im Kontext moderner Geschlechterdiskussionen zunehmend in den Fokus rückt. NDR Kultur berichtet, dass diese Diskussionen auch die Strukturen im Kunstbetrieb in Frage stellen und den Zusammenhang zwischen Feminismus und Mutterschaft thematisieren.
Die innovative Ausstellung „Mama. Von Maria bis Merkel“ kontextualisiert somit nicht nur das Muttersein in der Kunstgeschichte, sondern regt auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Normen an. Sie bietet dem Publikum einen Einblick in die Komplexität des Mutterseins und dessen Einfluss auf das kulturelle Schaffen über Jahrhunderte hinweg.