
Die Luftqualität in Bottrop hat am 19. Januar 2025 alarmierende Werte erreicht. Laut aktuellen Messungen an der Station Bottrop-Welheim wurde der Grenzwert für Feinstaub (PM₂₅) überschritten. Mit einer Konzentration von 35 µg/m³ ist der Luftqualitätsindex (LQI) in den roten Bereich gefallen und somit als „schlecht“ eingestuft. Die normale Belastung sollte zwischen 0 und 25 µg/m³ liegen, was die aktuellen Werte insbesondere für sensitive Personengruppen wie Asthmatiker oder Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen problematisch macht.
In den letzten drei Monaten wurden die höchsten Tagesmittelwerte für Feinstaub an mehreren Datenpunkten erfasst. Am 7. Januar 2025 wurde die sauberste Luft mit 3 µg/m³ gemessen, während die Werte am 15. und 12. Januar mit 29 µg/m³ ebenfalls im orangen Bereich lagen. Diese Werte zeigen eine besorgniserregende Tendenz zur Verschlechterung der Luftqualität in der Region.
Auswirkungen von Feinstaub auf die Gesundheit
Feinstaub ist ein relevanter Luftschadstoff, dessen Belastung in Deutschland in den letzten Jahren gesunken ist, jedoch auch weiterhin gesundheitsschädliche Wirkungen mit sich bringt. Laut dem Umweltbundesamt erfordert die Reduzierung von Luftschadstoffen politische Maßnahmen, da individuelle Verhaltensänderungen nur bedingt helfen können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass die PM₂₅-Konzentrationen im Jahresmittel nicht über 5 µg/m³ liegen sollen.
Die gesundheitlichen Risiken von Feinstaub sind gravierend. Studien zeigen, dass Feinstaub Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Diabetes Typ 2 fördern oder verstärken kann. Schätzungen zufolge sind in Deutschland im Jahr 2021 etwa 5 % der Krankheitslast von COPD, 6 % bei Lungenkrebs, 9 % bei Schlaganfällen und 8 % bei ischämischen Herzerkrankungen auf Feinstaub zurückzuführen. Die Anzahl der attributablen Todesfälle stieg von rund 12.800 im Jahr 2021.
Empfehlungen zur Luftqualitätsverbesserung
Die aktuelle Luftverschmutzung erfordert dringende Maßnahmen zur Minderung der Gesundheitsrisiken. Es wird geraten, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu vermeiden und Aufenthalte in gut klimatisierten Innenräumen zu priorisieren. Die Nutzung von Luftbefeuchtern oder Pflanzen zur Verbesserung der Luftqualität kann ebenfalls hilfreich sein. Zudem wird empfohlen, bei anhaltend schlechter Luftqualität FFP2-Masken in Risikobereichen zu tragen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation in Bottrop die Herausforderungen, die die Luftqualität mit sich bringt. Trotz eines gesunkenen Trends in der Feinstaubbelastung seit 2010 ist der aktuelle Zustand beunruhigend und erfordert sowohl individuelles als auch kollektives Handeln zur Verbesserung der Lebensbedingungen. Diskussionen über weiterhin notwendige politische Maßnahmen sind unumgänglich, um die Luftqualität spürbar zu verbessern.