
Am 30. Januar 2025 wird Michel Friedman, eine der markantesten Stimmen für Demokratie und Toleranz in Deutschland, am 12. Februar im Kulturquadrat in Ahaus sprechen. Die Veranstaltung wird auf Einladung des Ahauser Bundestagsabgeordneten Jens Spahn organisiert und beginnt um 18 Uhr, wobei Einlass bereits ab 17 Uhr ist. Interessierte können kostenlos teilnehmen.
Friedman, Jurist, Publizist und Autor des im Jahr 2024 erschienenen Buches „Judenhass“, thematisiert die besorgniserregende Zunahme antisemitischer Straftaten in Deutschland, die seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023 stark angestiegen sind. In seinem Buch analysiert er die gesellschaftlichen Veränderungen und dokumentiert Vorfälle wie Brandanschläge auf Synagogen und Hetze an Schulen. Laut Borkener Zeitung beschreibt er Judenhass als eine existenzielle Bedrohung für die Demokratie.
Die Gefährdung der Demokratie
Friedman bezeichnet sein Buch als „Fieberthermometer“ für den Zustand der Demokratie in Deutschland. Er warnt, dass ein Anstieg von Judenhass nicht nur eine Bedrohung für jüdische Menschen darstellt, sondern auch die gesamte Gesellschaft gefährdet. In diesem Kontext verweist er auf das Grundgesetz, das die Würde des Menschen als unantastbar definiert. Friedman fordert ein Umdenken in der Gesellschaft und bietet Vorschläge an, um Gewalt gegen Jüdinnen und Juden zu verhindern.
Seine Warnungen sind nicht unbegründet, denn das Bundesamt für Verfassungsschutz hat in seinem neuesten Lagebild zu Antisemitismus einen drastischen Anstieg antisemitischer Straftaten dokumentiert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser berichtete, dass sich die Zahl dieser Straftaten seit dem 7. Oktober 2023 fast verdoppelt hat. Extremisten aller Couleur nutzen aktuelle Konflikte, um antisemitische Vorurteile und Verschwörungstheorien zu verbreiten, was die Gefahren für jüdische Einrichtungen und Menschen erhöht.
Gesellschafliche Verantwortung
Das BfV verweist darauf, dass die Coronapandemie und der Gaza-Krieg entscheidende Ereignisse waren, die die Sichtbarkeit von Antisemitismus in Deutschland erhöhten. Antisemitische Bilder und Narrative gelangen zunehmend in den digitalen Raum und werden dort auch durch KI-generierte Inhalte verbreitet. Friedman fordert daher eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema, um Gewalt und Hass zu bekämpfen.
Michel Friedman, der in Frankfurt am Main lebt und in den 1990er Jahren dem CDU-Bundesvorstand angehörte, war stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. Mit seinem Engagement und seinem neuen Buch möchte er zur Sensibilisierung der Gesellschaft für das Problem des Judenhasses beitragen und ein Zeichen für Menschlichkeit setzen.
Die Veranstaltung in Ahaus wird eine wichtige Gelegenheit sein, Friedmans Perspektiven und seine tiefgründige Analyse der gegenwärtigen antisemitischen Entwicklungen zu hören. Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Initiativen der Dialog gefördert und Verständnis geschaffen wird.
Für weitere Informationen zu Friedman und seinem Buch „Judenhass“ können Interessierte die offizielle Webseite des Evangelischen Verlags besuchen, wo auch Details zu seinem Werk und seiner Argumentation zur Bekämpfung von Judenhass zu finden sind.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Bekämpfung von Antisemitismus eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt, die von einem aktiven Mitwirken und einer klaren Haltung aller Bürger abhängig ist, um die Werte von Demokratie und Toleranz zu verteidigen.
Das vollständige Lagebild zum Antisemitismus ist ebenfalls auf der Webseite des BfV abrufbar.