
Am 16. April 2025 informiert die Siegener Zeitung über aktuelle Polizeimeldungen, Verkehrslage und Gewaltdelikte in und um Siegen. Ein zentrales Thema sind die Hinweise zum Notfallverhalten, die für alle Bürger von großer Wichtigkeit sind.
In Deutschland ist der Notruf unter der Nummer 112 erreichbar. Diese Nummer sollte für akute Notlagen wie Unfälle, Brände oder medizinische Notfälle genutzt werden. Bei Bedrohungen oder Straftaten ist die Polizei unter 110 zu kontaktieren. Für nicht lebensbedrohliche Erkrankungen, die außerhalb der regulären Sprechzeiten von Praxen auftreten, steht der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116117 zur Verfügung.
Wichtige Verhaltensweisen im Notfall
Der richtige Umgang in einer Notsituation kann lebensrettend sein. Die Bevölkerung wird angehalten, Erste Hilfe zu leisten, wenn dies möglich ist, und am Ort des Geschehens zu bleiben, um wichtige Informationen bereitzustellen. Dazu gehören die Anzahl der Betroffenen, Art der Verletzungen und die genaue Adresse des Vorfalls. Zudem ist es ratsam, Angehörige zu benachrichtigen, sofern dies gefahrlos möglich ist, und den Anweisungen der Rettungskräfte zu folgen.
Um den Rettungskräften eine effektive Hilfe zu gewährleisten, sollten Anrufer die fünf „W“ beachten: Wo ist etwas passiert? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind betroffen? Welche Verletzungen oder Schäden gibt es? Anrufer sollten Geduld haben und auf Rückfragen warten, anstatt einfach aufzulegen.
Missbrauch von Notrufnummern
Obwohl Notrufnummern für echte Notfälle gedacht sind, gab es in jüngster Vergangenheit zahlreiche Fehlanrufe. Laut der Berliner Polizei ist etwa jeder fünfte Notruf in Berlin unbegründet. Diese sogenannten „NoNotrufe“ verschwenden wertvolle Zeit und Ressourcen. Beispiele hierfür sind Anrufe wegen Bagatellen wie einem ins Schloss gefallenen Tür oder einer Wegbeschreibung zum Tierpark. Dies zeigt, wie wichtig die Aufklärung über die richtige Verwendung der Notrufnummern ist.
Die Telekom berichtet, dass in Deutschland täglich rund 84.000 Notrufe abgesetzt werden, was sich im Jahr auf über 30 Millionen Notrufe summiert. Alle Notrufe unter 112 laufen über das Netz der Telekom, die auch etwa 250 Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst betreibt. Ein Team in Meschede sorgt rund um die Uhr für den Betrieb dieser Leitstellen.
Laut Telekom kommen über 90 Prozent der Notrufe via Mobilfunknetz, wobei 80 Prozent über die neuesten 4G- und 5G-Netze abgewickelt werden. Die durchschnittliche Dauer eines Notrufs betrug im vergangenen Jahr 96 Sekunden, wobei Spitzenwerte während stark frequentierter Einsätze, wie dem Unwetter „Lambert“, erreicht wurden. An einem einzigen Abend wurden über 10.000 Notrufversuche in nur zehn Minuten erfasst.
Zusätzlich ist es seit April 2018 Pflicht, dass neue Autotypen innerhalb der EU mit dem automatischen Notrufdienst eCall ausgestattet sind. Dieser Dienst verwendet Mobilfunk und Satellitenortung, um nach einem Unfall schnellstmöglich eine Verbindung zur Notrufnummer 112 herzustellen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Bevölkerung sich dieser Informationen bewusst ist und sie im Ernstfall anwendet. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Notrufnummern effizient und effektiv sowohl von den Anrufern als auch von den Einsatzkräften genutzt werden.